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69 Millionen Euro Finanzmittel gesperrtKommission rügt WDR für den Filmhaus-Umbau

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Die Baustelle am Filmhaus in der Kölner Innenstadt.

Köln – Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat dem WDR Mittel in Höhe von 69,1 Millionen Euro für die derzeit laufende Modernisierung des Filmhauses an der Nord-Süd-Fahrt gesperrt. „Das vom WDR gewählte Anmeldeverfahren zum Projekt Filmhaus hält die Kommission für regelwidrig“, heißt es im 22. KEF-Bericht zur Begründung. Es habe „erhebliche Transparenzdefizite“ und sei nicht mit dem Berechnungsverfahren IIVF vereinbar.

Sanierung wird um 78 Millionen Euro teurer als geplant

Das 1974 erbaute Filmhaus werde entgegen der ursprünglichen Planungen nicht sukzessive teilsaniert, sondern in einem Zug in den Jahren 2017 bis 2023 grundsaniert und gleichzeitig modernisiert. Die KEF stellt fest, dass sich die ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 85,2 Millionen Euro zweimal erhöht haben.

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Ein Banner erklärt Passantinnen und Passanten das Bauvorhaben.

Durch die Verlagerung von Redaktionen von Düsseldorf nach Köln seien eine bauliche Aufstockung sowie ein zusätzlicher Konferenzraum geplant worden. Dadurch habe sich das Investitionsvolumen für das Filmhaus auf 148,6 Millionen Euro erhöht. Der WDR habe später mitgeteilt, dass die Sanierung des Filmhauses erneut erheblich – und zwar um 78,7 Millionen Euro – teurer werde.

WDR soll Alternativen prüfen

„Die Kommission erwartet, dass der WDR, nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Kostensteigerungen, die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens erneut prüft und dabei klärt, ob eine alternative Lösung nicht wirtschaftlicher ist“, heißt es in dem Bericht. Da die Arbeiten an dem Gebäude bereits fortgeschritten sind, gilt ein Abbruch des Projekts jedoch als absolut unwahrscheinlich.

Der WDR hat nach eigener Aussage inzwischen nachgebessert. „Das Projekt befindet sich seit längerem voll im Kosten- und Zeitplan und soll wie geplant im Jahr 2024 fertiggestellt werden“, sagte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Sender sei zuversichtlich, zu gegebener Zeit über die von der KEF gesperrten 69,1 Millionen Euro verfügen zu können. Der WDR habe im engen Austausch mit den Aufsichtsgremien und der KEF inzwischen mehrfach die Wirtschaftlichkeit plausibel darlegen können. Auf der Baustelle wird demnach auch weiterhin gearbeitet.

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Veraltete Technik

Ursprünglich war geplant, das Filmhaus bis zum Jahr 2020 instandzusetzen. Das WDR-Filmhaus wurde zwischen 1971 und 1974 gebaut. Eine grundlegende Sanierung war nötig, weil der Brandschutz nicht mehr den aktuellen Vorschriften entsprach und die Haustechnik veraltet war. Im Filmhaus befanden sich der Programmbereich Information mit Sendungen wie „Tagesschau“, „Monitor“, „Die Story“ und „Lokalzeit“ sowie der digitale TV-Sender „Einsfestival“.