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„Schockierend“Kölnerin laut Anklage aus KVB verfolgt und in Hausflur vergewaltigt

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Der Angeklagte Alpha B. (27) mit seinem Verteidiger Sebastian Schölzel beim Prozessauftakt im Landgericht.

Köln – Nervig, aber nicht bedrohlich, so hatte eine junge Kölnerin die Avancen empfunden, die ihr der fremde Mann in der KVB-Bahn im Bereich des Hansarings gemacht hatte. Der Asylbewerber aus Guinea ließ nicht locker, verfolgte die Frau nach dem Aussteigen bis zu deren Wohnung. Spätestens im Hausflur soll er den Entschluss gefasst haben, die 30-Jährige zu vergewaltigen.

Köln: Frau schon in der KVB-Bahn bedrängt

Ende Juli vergangenen Jahres hatte der Angeklagte Alpha B. (27) in Köln gefeiert. Zuletzt wohnte er in einer Asylunterkunft in Schleiden. Laut Staatsanwältin Almut Breitenbach hatte sich B. an einem Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr in der Bahn neben die 30-Jährige gesetzt und ihr Komplimente gemacht. „Das ist Liebe auf den ersten Blick“, soll er etwa geäußert haben.

In der Bahn soll der Angeklagte die Frau gefragt haben, ob er sie nach Hause begleiten dürfe, was diese abgelehnt habe. Nach dem Aussteigen am Friesenplatz soll der Mann zudringlicher geworden und die Hand der Frau ergriffen haben. „Ich will dich kennen lernen“, habe er geäußert. Was die Frau weiterhin nicht wollte. „Sie drückte ihn von sich“, erklärte die Staatsanwältin.

Laut Anklage im Treppenhaus mehrfach vergewaltigt

An ihrer Wohnanschrift im belgischen Viertel angekommen, wollte die bedrängte Frau laut Anklage ganz schnell die Haustür des Mehrfamilienhauses aufschließen, lediglich durch einen Spalt hineinzwängen und die Tür wieder schließen. Doch der mutmaßliche Täter ließ ihr keine Chance dazu und folgte der Frau in den Hausflur. Hier entwickelte sich laut Anklage ein Kampfgeschehen.

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Nach vergeblichen Aufforderungen das Haus zu verlassen, soll die 30-Jährige angsterfüllt mit ihrem Schlüssel nach dem Mann geschlagen haben. Der drahtige Mann soll die Frau gegen die Wand und Briefkästen geschubst haben, schließlich stürzte sie auf die Treppe. Hier soll der Angeklagte sein weinendes Opfer über einen längeren Zeitraum mehrfach vergewaltigt haben.

Köln: Opfer flüchtete zu Passanten auf die Straße

Mit Todesdrohungen soll der Angeklagte das Opfer davon abgehalten haben, im Hausflur laut um Hilfe zu rufen. Als er aus den Wohnungen Geräusche wahrgenommen habe, soll er versucht haben, die Frau in den Keller zu zerren. Das soll die 30-Jährige zur Flucht auf die Straße genutzt haben. Passanten nahmen sich der Frau an, der mutmaßliche Täter flüchtete danach.

Durch Überwachungsbilder aus der KVB konnte Alpha B. identifiziert werden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Beim Prozessauftakt am Mittwoch im Landgericht erklärte Verteidiger Sebastian Schölzel, sein Mandant wolle zu den Vorwürfen schweigen. „Ein schockierender Fall“, sagte Opfer-Anwältin Monika Müller-Laschet. Ihre Mandantin sei schwer traumatisiert.