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Neue Kölner CDU-ParteispitzeFrauen-Union spricht sich für Doppellösung aus

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Serap Güler bei der Wahlparty der Kölner CDU am 23. Februar.

Serap Güler bei der Wahlparty der Kölner CDU am 23. Februar.

Serap Güler soll die erste gewählte Vorsitzende der Kölner CDU in 80 Jahren werden. Die Frauen-Union unterstützt die Kandidatur.

Die Kölner Frauen-Union (FU) unterstützt die Kandidatur von Bundestagsmitglied Serap Güler für den Vorsitz des Kreisverbandes der Kölner CDU. Güler stellt sich den Mitgliedern am 5. April zur Wahl und wäre die erste gewählte Frau der Kölner CDU in 80 Jahren Parteigeschichte.

Zuvor hatte nur die damalige Bundestagsabgeordnete Ursula Heinen-Esser den Vorsitz im Jahr 2003 interimsweise übernommen, nachdem Richard Blömer sein Amt niedergelegt hatte.

Güler wollte zuerst nicht

In einer E-Mail an die rund 1200 Mitglieder der Frauen-Union heißt es: „Die Frauen-Union begrüßt es sehr, dass Serap Güler als Kandidatin für den Vorsitz der CDU Köln zur Verfügung steht. Wir bedanken uns bei ihr für ihre Bereitschaft zur Übernahme dieser Verantwortung in diesen anspruchsvollen Zeiten. Serap Güler ist mit ihrer klaren Haltung, ihrem starken Profil und ihrem entschlossenen Kurs genau die Richtige für die Führung der CDU Köln.“

Wie berichtet, wollte Güler zunächst nicht für den Posten kandidieren, weil sie als Bundestagsabgeordnete viel in Berlin arbeitet und sich dort auf ihre Aufgaben konzentrieren wollte. Doch der aktuelle kommissarische Vorsitzende, der NRW-Landtagsabgeordnete Florian Braun, hätte mit Gegenwehr rechnen müssen, wenn er sich für den Parteivorsitz zur Wahl gestellt hätte. In den neun Stadtbezirksverbänden wollten einige Brauns Wahl verhindern.

Braun übernimmt nach Mandls Rückzug

Deshalb erklärte Güler sich doch bereit, verknüpfte ihre Bereitschaft zur Kandidatur aber daran, dass Braun sie im Alltag unterstützt. Beide sind seit elf Jahren Vize-Vorsitzende und Vertraute. Braun hatte den Vorsitz am 6. März kommissarisch übernommen, nachdem Karl Mandl sich zurückgezogen hatte.

Doch die Landes-CDU sah satzungsrechtliche Probleme, wenn nur in Köln ein neuer Posten des politischen Geschäftsführers für Braun geschaffen worden wäre. Nun soll Braun als einer von vier Stellvertretern diese Aufgaben übernehmen. Ob diese Tandemlösung eine Mehrheit findet, wird sich am 5. April zeigen.

Kommunalwahl am 14. September

Die Frauen-Union schreibt: „Wir unterstützen nachdrücklich ihren Wunsch, sich dieser Verantwortung in einer Tandemlösung im geschäftsführenden Vorstand mit Florian Braun zu stellen. Von einer solchen Tandemlösung kann die Partei angesichts der bevorstehenden Herausforderungen im OB- und Kommunalwahlkampf nur profitieren.“ Am 14. September wählt Köln einen neuen Stadtrat und Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin.

Der bislang einzige bekannte Gegenkandidat Gülers ist der Kölner Unternehmer Mario Ebel, der mit Datteln aus Saudi-Arabien handelt (wir berichteten).

Die Frauen-Union ist eine sogenannte Vereinigung der CDU. Diese Vereinigungen sind laut Satzung „organisatorische Zusammenschlüsse mit dem Ziel, das Gedankengut der CDU in ihren Wirkungskreisen zu vertreten und zu verbreiten sowie die besonderen Anliegen der von ihnen repräsentierten Gruppen in der Politik der CDU zu wahren.“

Wer als Frau Mitglied in der CDU wird, gehört automatisch zur Frauen-Union. In Köln ist seit November Colette Roeder-Möring die neue Vorsitzende.