Ehefrau kündigte Besuch anIm Zorn die Geliebte erwürgt – Kölner muss in Haft
Köln – Sie konnten nicht mit, aber auch nicht ohne einander. So fasste die Vorsitzende Richterin Sabine Kretzschmar am Dienstag im Landgericht die Beziehung eines Paares aus Ehrenfeld zusammen, die im Oktober vergangenen Jahres tödlich geendet war. Der verheiratete Angeklagte muss für siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis, nachdem er seine Geliebte mit roher Gewalt erwürgt hatte.
Mindestens fünf Minuten stark gewürgt
Mindestens fünf Minuten hatte der 60-jährige Angeklagte seine Lebensgefährtin gewürgt, wahrscheinlich sogar länger. Das rechte Zungenbein der 71-Jährigen brach, sie erlitt Einblutungen im Gewebe. Leblos ließ der Mann seine Geliebte in der Wohnung zurück, der kurz darauf von Nachbarn alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
Täter und Opfer hatten seit dem Jahr 2017 in der Wohnung der Frau zusammen gelebt, die sich nach dem Tod ihres Ehemannes nach einer neuen Beziehung gesehnt hatte. Der Täter lebte zuletzt in Bosnien, so auch immer noch seine Ehefrau, der er die Liaison zu der Kölnerin über all die Jahre verschwiegen hatte. Trennen wollte sich der Angeklagte von seiner Gattin aber keineswegs.
Ehefrau aus Bosnien wollte nach Köln kommen
Der Mann, der in Deutschland gutes Geld verdienen wollte, hatte es sich laut Richterin bequem gemacht in der Beziehung zu der Kölnerin. Er sah es offenbar nicht ein Deutsch zu lernen, da sie ihn bei Behördengängen unterstützte und Unterlagen übersetzte. Generell sei der Mann etwas träge gewesen, im Gegensatz zu seiner Geliebten, die viel unternehmen wollte.
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Das Opfer sei zunehmend unzufrieden gewesen, da der Mann sich nicht von seiner Ehefrau in Bosnien lossagen wollte. Vielmehr hegte er den Wunsch, sie zu sich zu holen, was diese aber ablehnte. Regelrecht panisch habe der Angeklagte dann reagiert, als sich die Gattin zu Besuch in Köln angemeldet hatte. Denn seine eigene Wohnung hatte er inzwischen untervermietet.
Köln-Ehrenfeld: Im Zorn die Geliebte erwürgt
Der Angeklagte hatte dem Untermieter gekündigt, musste die Wohnung aber noch renovieren, da er sie seiner Frau nicht in dem vorhandenen schlechten Zustand präsentieren wollte. Daher wollte er weiter bei seiner Geliebten übernachten. Die wollte aber gleichzeitig die Trennung, da sie bei einem Urlaub in Kroatien einen Polizisten kennen und offenbar lieben gelernt hatte.
In diesem Spannungsfeld sei der Totschlag geschehen. „Er sah sich jetzt damit konfrontiert in eine unbewohnbare Wohnung zu gehen, auf sich allein gestellt und wurde zornig“, so die Richterin. Da habe er den Entschluss gefasst, die Geliebte zu töten. Selbstmordgedanken habe der 60-Jährige danach wieder verworfen – mit Rücksicht auf seine Familie in Bosnien. Er ging selbst zur Polizei.