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Am ButzweilerhofHier sollen vier neue Schulen für Köln entstehen

Lesezeit 4 Minuten

Die Außenansicht der Schule: Auf dem Gelände soll der vorhandene Baumbestand erhalten bleiben.

  1. Die Stadt Köln plant am Butzweilerhof bereits eine Gesamtschule und eine Grundschule. Nun findet die Internationale Friedensschule Köln in unmittelbarer Nachbarschaft einen neuen Standort.
  2. Schon im Sommer 2022 sollen die Gebäude der IFK bezugsfertig sein.
  3. An dem neuen Standort sollen gleich mehrere Einrichtungen entstehen. Wie der Schulcampus aussehen soll, lesen Sie hier.

Köln-Ossendorf – Wo einst Soldaten der Bundeswehr ihre Unterkünfte hatten, sollen einmal Schüler unterrichtet werden. Am Butzweilerhof wurde ein neuer Standort für die Internationale Friedensschule Köln (IFK) gefunden. Damit werden in unmittelbarer Nachbarschaft insgesamt vier Schulen entstehen. Die Stadt plant bereits am Butzweilerhof eine Gesamtschule und eine Grundschule.

Das künftige Schulgrundstück für die privat betriebene IFK befindet sich auf der Rückseite der Wohnhäuser an der Fitzmauricestraße und ist von der Rudi-Conin-Straße aus erreichbar. Die seit langem leerstehenden früheren Bundeswehrgebäude sind schon abgebrochen.

Internationale Friedensschule Köln baut 12.000 Quadratmeter großes Gebäude

Der Schulcampus umfasst mehrere Schulen: eine bilinguale Grundschule, eine weiterführende Schule mit internationalem und gymnasialem Zweig, eine bilinguale Montessori-Kindertagesstätte und ein Internat.

Das neue, gut 12.000 Quadratmeter große, dreigeschossige Gebäude wird Platz bieten für flexible Lern- und Spielumgebungen, eine Sporthalle, moderne Fachumgebungen für Naturwissenschaften, Musik und Kunst, eine offene Mensa und Aula mit Bibliothek sowie ein Internat. Für Konzeption, Planung und Bauausführung des Projekts zeichnet das Unternehmen Vollack verantwortlich. In mehreren Workshops haben Lehrer, Eltern und Schüler an der Konzeption des Projekts mitgearbeitet.

Intensiver Austausch mit Schülern, Lehrern und Eltern

Die Workshops fanden auf Einladung von IFK-Schulleiter Jan Hülsmann statt. „Wir haben uns gemeinsam mit Vollack zum Projektstart für den intensiven Austausch mit den Kindern und Jugendlichen entschieden, denn sie wissen am besten, in welcher Umgebung sie lernen möchten“, erklärt Hülsmann. Bereits bei der Gründung der Schule stand der Gedanke vom Raum als „dritten Pädagogen“ im Fokus der Planung des damaligen Neubaus. „Heute können wir unsere Erfahrungen und die aktuellen Erkenntnisse der Lern- und Bildungsforschung in das neue Schulkonzept einfließen lassen“, so Hülsmann weiter.

Viele der Anforderungen, die die Schüler formuliert haben, finden sich in der Planung wieder. So stand auf der Wunschliste des Nachwuchses ein Schulhof mit vielen großen Bäumen. Die Architekten von Vollack werden darum den alten Baumbestand auf dem Grundstück in ihr Konzept integrieren, sodass die Schüler künftig ihren Schulwald als Spielplatz oder Klassenraum im Freien nutzen können. Den Wunsch der älteren Schüler nach Begegnungsräumen wird eine Sitztreppenanlage im Bereich von Aula und Mensa erfüllen.

Eine Sitzstufentreppe für den Aula- und Mensabereich wurde auf Vorschlag der Schüler geplant. (Grafik)

Diverse Lernumgebungen – von offen bis kleinteilig – sollen künftig ebenfalls dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche aus mehr als 40 Nationen auf ihrem Campus wohlfühlen. „Unsere Schule ist ja nicht nur ein Ort zum Lernen; wir leben hier, sie ist unser zweites Zuhause“, formulierte ein Internatsschüler während eines Workshops. Der Internatsbereich soll 20 Schülern ab 16 Jahren Platz bieten.

Beginn der Bauarbeiten ist Ende dieses Jahres. Schon im Sommer 2022 sollen die Gebäude bezugsfertig sein. Zum gleichen Zeitpunkt enden die Mietverträge der privaten Schule am bisherigen Standort Neue Sandkaul in Widdersdorf.

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Als staatlich anerkannter freier Schulträger und voll akkreditierte IB World School begleitet die Internationale Friedensschule Köln im aktuellen Schuljahr rund 550 Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss. Auf dem internationalen Campus in Widdersdorf lernen die Schülerinnen und Schüler in den Klassen 1 bis 4 zweisprachig Deutsch/Englisch nach dem Immersionsprinzip. Dabei kommunizieren die Kinder im Unterricht mit den Lehrern und untereinander ausschließlich in einer Sprache.

In der weiterführenden Schule können Schülerinnen und Schüler sowohl das NRW-Abitur im deutschsprachigen bilingualen Gymnasialzweig mit Ersatzschulstatus als auch das IB-Diploma im englischsprachigen Zweig des International Secondary Programme absolvieren.

Städtische Schulprojekte in Planung

Für den Standort Butzweilerhof sind zwei weitere – städtische – Schulprojekte in Planung. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Friedensschule soll eine Gesamtschule gebaut werden. Das Baugrundstück befindet sich auf der Rückseite der Wohnhäuser an der Fitzmauricestraße. Die bis zu sechszügige Gesamtschule mit einer Dreifachturnhalle soll nahe der Hugo-Eckener-Straße entstehen. Ende 2018 beschloss der Rat die Aufnahme der Planungen. Seitens der Verwaltung wurde jedoch darauf hingewiesen, dass eine Bearbeitung und Umsetzung durch die Gebäudewirtschaft in den kommenden fünf Jahren nicht garantiert werden könne.

Mit dem gleichen Beschluss wurde entschieden, eine einzügige Grundschule samt einer Turnhalle zu planen. Dafür ist ein Grundstück an der Anna-Lindh-Straße vorgesehen. Sie soll eine Art Filiale der Ossendorfer Peter-Lustig-Schule werden. Diese Straße zweigt nahe der Straßenbahnhaltestelle der Linie 5 „Ikea Am Butzweilerhof“ von der Butzweilerhof-Allee ab.