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Kölner ForschungsprojektHilfe für Kinder, deren Eltern psychisch krank sind

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Eine Mutter mit ihrer Tochter. (Symbolbild)

Köln – Kinder, deren Mutter oder/und Vater psychisch krank oder suchtkrank sind, gelten als „vergessene Risikogruppe“. Dabei ist für sie die Gefahr hoch, ebenfalls zu erkranken. Studien zufolge ist etwa ein Drittel dieser Kinder gesund, ein Drittel ist im Grenzbereich zur Auffälligkeit und bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen mit psychisch kranken Eltern wurde bereits eine eigene Erkrankung diagnostiziert. In Deutschland soll es etwa vier Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern geben.

In einem breit angelegten bundesweiten Forschungsprojekt unter Beteiligung der Uniklinik Köln geht es darum, die Behandlung beziehungsweise die Betreuung dieser Kinder und Jugendlichen – auch präventiv – zu verbessern. Eingebunden sind die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie unter Leitung von Prof. Frank Jessen und die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kinder- und Jugendalter unter Leitung von Prof. Stephan Bender. Die Studie ist in Köln im März 2020 angelaufen, erste Therapiegruppen sind gestartet. Es können noch weitere Familien aufgenommen werden. Die Teilnahme ist für sie kostenlos.

Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil

Das Projekt richtet sich an Familien mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil und mindestens einem Kind im Alter von drei bis 18 Jahren. Um an der Studie teilnehmen zu können, muss die Erkrankung bei den Erwachsenen diagnostiziert worden sein. „Auch Alleinerziehende oder erkrankte Eltern, die sich derzeit nicht in psychiatrischer Behandlung befinden, können teilnehmen. Gibt es Symptome für eine Erkrankung, aber noch keine Diagnose, führen wir die entsprechenden Untersuchungen in unserer Klinik durch“, sagt Professor Jessen, in dessen Klinik die Familien sozusagen rekrutiert werden.

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In der Projektbeschreibung heißt es: „Die Kinder und Jugendlichen sollen bundesweit frühestmöglich bereits während der Behandlung ihrer Eltern in der Erwachsenenpsychiatrie gesehen und ihnen mit ihren Familien ein passendes Behandlungsangebot gemacht werden.“

Konkrete psychotherapeutische Intervention der Kinder

Um die konkrete psychotherapeutische Intervention der Kinder und Jugendlichen kümmert sich das Team um Prof. Stephan Bender in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dort liegt auch die Leitung des Kölner Zentrums.

Klinikverbund

Bundesweit beteiligen sich 21 spezialisierte Zentren an dem Studienprojekt. In Nordrhein-Westfallen gehören neben der Kölner Uniklinik das Evangelische Krankenhaus Bethel in Bielefeld und das Klinikum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Gütersloh dem eigens gegründeten Verbund an. Federführend ist das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. (mos)

„Kinder gehen mit psychisch kranken oder drogensüchtigen Eltern ganz unterschiedlich um. Es kann sein, dass diese Erkrankung für ein Kind zum Problem wird, das muss aber nicht sein“, erklärt Bender. „Das hängt unter anderem ausschlaggebend davon ab, wie die Eltern mit ihrer Erkrankung umgehen, um verantwortungsvolle Eltern zu sein.“

Veronica Linden, eine der Ansprechpartnerinnen im Zentrum, ergänzt: „Für die teilnehmenden Familien ergeben sich mehrere Vorteile. In einer ausführlichen und umfassenden Diagnostik wird festgestellt, wie es den Kindern geht. Basierend auf diesen Ergebnissen besteht die Möglichkeit, dass die Familien rasch ein unterstützendes Beratungsangebot oder eine Empfehlung für eine Routine-Behandlung erhalten.“ Weitere Informationen bei Veronica Linden unter der Rufnummer 0221/47881329.