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ProzessbeginnJuwelier (80) in Kofferraum gesperrt und durch Köln gefahren – 300.000 Euro Beute

Lesezeit 2 Minuten
Uhren in einem Juweliergeschäft.

Während der Juwelier im Kofferraum eingesperrt waren, erbeuteten Komplizen Schmuck und Uhren.

Mit einem spektakulären Überfall auf einen Kölner Juwelier beschäftigt sich das Kölner Landgericht.

Ein Juwelier wird in Köln überwältigt, in den Kofferraum seines Autos gesperrt und dann stundenlang von Tätern durch die Stadt gefahren – während ihre Komplizen Schmuck aus dem Laden des Opfers stehlen. Vor dem Landgericht Köln hat am Freitag der Prozess gegen fünf von sieben mutmaßlichen Tätern begonnen.

Köln: 80-jährigem Juwelier in Tiefgarage aufgelauert

Die Staatsanwaltschaft wirft den zwei Frauen und drei Männern zwischen 28 und 59 Jahren besonders schweren Raub, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor. Laut Anklage sollen zwei Angreifer im März 2022 dem damals 80 Jahre alten Juwelier in einer Tiefgarage in der Innenstadt aufgelauert haben.

„Sie schlugen ihm mehrmals mit Verletzungsabsicht ins Gesicht, traten ihm in den Rücken, bis er zu Boden ging und hielten ihm den Mund zu“, trug die Staatsanwältin vor. Anschließend sollen sie den Senior gefesselt in den Kofferraum seines Fahrzeugs gelegt und fünf Stunden durch die Stadt gefahren haben.

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Wertvollen Schmuck und Uhren gestohlen

Derweil sollen die Angeklagten als mutmaßliche Mittäter mit den Schlüsseln des Opfers in dessen Geschäft eingedrungen sein. Sie sollen Schmuck und Uhren im Wert von 300.000 Euro sowie 7000 Euro Bargeld erbeutet haben.

„Stunden später ließen die Komplizen den Mann in seinem Auto auf dem Parkplatz des Vingster Wochenmarktes zurück, wo Fußgänger die Hilferufe des Gefesselten hörten“, hatte die Polizei mitgeteilt. Das herzkranke Opfer wurde mit diversen Verletzungen und stark unterkühlt gefunden.

Köln: Ein Beschuldigter bestreitet, weitere schweigen

Am ersten Verhandlungstag bestritt einer der Angeklagten die Tatbeteiligung. Die anderen vier Angeklagten wollten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Die Verfahren gegen die beiden mutmaßlichen Angreifer aus der Tiefgarage sind nach Angaben des Gerichts abgetrennt worden. Der Prozess ist mit weiteren acht Verhandlungstagen bis Ende April terminiert. (red, dpa)