In Köln können die Bürger mit Klappschildern die Verkehrswende bald selbst in die Hand nehmen.
Satirischer WochenrückblickKlappschilder für den Klimawandel
Na bitte, geht doch! Köln macht endlich ernst mit der Mobilitätswende. Der Masterplan Parken schiebt möglichst viele der knapp 490.000 Autos, sobald sie rumstehen, von der Straße in öffentliche Parkhäuser, auf die Abstellflächen vor Supermärkten oder gleich auf die Flächen von Autohändlern in Gewerbegebieten.
Eine neue Zickzack-Seilbahn mit sechs Stopps über dem Rhein wird uns von überfüllten Bürgersteigen und Radwegen befreien. Die Planer garantieren, dass sie sich am Zoo nicht mit der gemütlichen Touristen-Bahn aus Bundesgartenschau-Zeiten verheddern wird. Ein Wasserbus auf dem Rhein wird die maroden Brücken entlasten.
Weil das alles nicht von heute auf morgen passieren wird, hat die sich Stadtverwaltung ein geniales Projekt einfallen lassen, wie die Bürger das Verkehrsgeschehen ab sofort aktiv beeinflussen können. Bisher ging das nur an Ampeln mit Bitte-Drücken-Tasten, die mehr Frust als Lust erzeugen. Das wird sich ändern. Dem Chef der Lanxess-Arena sei Dank.
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Seine Angestellten dürfen künftig bei allen Großveranstaltungen mit Klappschildern Radwege vorübergehend in Mehrzweckspuren verwandeln. Eigenhändig und analog. Vermutlich mit einem Vierkant oder Schraubenzieher.
Sollte das Experiment gelingen und kein Konzertbesucher mehr zu spät zu Helene Fischer kommen, sind ganz andere Nutzungen denkbar. Brötchenspuren auf der Deutzer Freiheit morgens zwischen sechs und acht. Stündliche Fahrtrichtungswechsel auf der Venloer Straße in Ehrenfeld mit legalem Zweite-Reihe-Parken für Lieferdienste.
Und natürlich 30 Minuten-Slots vor jeder Grundschule für Helikopter-Eltern, die ihre Kinder partout nicht allein mit der Seilbahn oder dem Wasserbus fahren lassen möchten. Weil Landeplätze für Hubschrauber nicht klimaneutral sind.