Die Gummersbacher Straße sollte eigentlich zweispurig werden. Doch die Lanxess Arena hatte Bedenken. Nun ist eine kuriose Regelung geplant.
Kompromiss für die Gummersbacher StraßeMitarbeiter der Lanxess Arena sollen Beschilderung künftig selbst anpassen
Die Stadt hat sich mit der Lanxess Arena auf einen Kompromiss bei der Umgestaltung der Gummersbacher Straße geeinigt. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits im Januar berichtete, läuft es auf eine Sonderregel an rund 50 Abenden pro Jahr hinaus. Ursprünglich wollte die Stadt zwei der vier Autostreifen auf der Gummersbacher Straße streichen, um mehr Platz für Radfahrer zu schaffen.
In Fahrtrichtung Kalk soll ein durchgängiger 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen, der künftig auf Höhe der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung auslaufen soll. In Fahrtrichtung Deutz ist der Kompromiss ausgehandelt worden: Damit es bei der Fahrt zur Arena nicht immer wieder zu Staus kommt, ist nun eine „Wechselnutzungsspur“ vorgesehen, die so breit wie eine Autospur angelegt ist. Im Alltagsverkehr fungiert sie als Radspur, an rund 50 Abenden pro Jahr wird sie bei Großveranstaltungen der Arena als Mischfahrstreifen für Auto- und Radverkehr ausgewiesen. Eine „Bedarfsampel“ vor dem Arena-Parkhaus soll an diesen Abenden zudem flexibel eingesetzt werden können.
Lanxess Arena: Mitarbeiter sollen Verkehrsführung selbst anpassen
Wie zu erfahren war, plant das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt, der geänderten Vorlage zuzustimmen. Damit wäre die Umgestaltung in angepasster Form beschlossen. Die Priorität der Grünen, die sich seit Jahren für bessere Radwege in Kalk einsetzen, liegt offenbar darin, den Plan möglichst schnell umzusetzen. Gegen den Kompromiss wird man sich wohl nicht versperren.
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Vorgesehen ist, dass Mitarbeiter der Lanxess Arena die Straßenschilder rund drei Stunden vor Beginn der Großveranstaltung selbst umklappen, sodass diese zu Autostreifen umfunktioniert werden. Inwiefern die Mitarbeiter überhaupt berechtigt sind, die Straßenführung zu ändern, wird in der Vorlage nicht thematisiert.
Von Radfahrern wird der Beschluss teils kritisch beäugt – auch, weil die Radspur an der Hochschule für Polizei ausläuft und nicht durchgängig bis Kalk geplant wird. „Es wird keine durchgängige Radinfrastruktur geschaffen, obwohl die Straße in den Planungen dafür vorgesehen ist“, sagt etwa Marek Fritsche, der für die Bürgerinitiative „Buchforst Mobil“ spricht. Der Beschluss des Verkehrsausschusses, nach dem die Maßnahmen umgesetzt werden könnte, wird nach den Sommerferien erwartet.