Die Klüngelköpp wurden 2003 gegründet, richtig durchgestartet sind sie 2008 mit „Stääne“.
Mit Höhnern und MiljöKlüngelköpp feiern im Gloria-Theater 20-jähriges Jubiläum
Zehn Wochen vor Sessionsauftakt beweist das Publikum im Gloria-Theater: Es kann wirklich niemand so schön schunkeln wie die Kölner. Klüngelköpp-Frontmann Frank Reudenbach muss selbst kaum singen, als seine Bandkollegen zum Ende des Abends „Stääne“ anspielen – dieser Hit, der die Klüngelköpp 2008 in die Big Five der Kölschen Mundart katapultierte.
Ein letztes Mal geht es am Freitagabend unter dem Scheinwerfer-Sternenhimmel eingehakt von links nach rechts, von rechts nach links. Die Klüngelköpp-Fans schunkeln viel, die Balladendichte der Band ist hoch.
„Prost auf euch, ihr seid mega!“, ruft Reudenbach dem Publikum entgegen – dabei hätten die Klüngelköpp in diesem Jahr allemal den Grund auf sich selbst anzustoßen. Die Band um Frank Reudenbach, Robert Kowalak, Jochen Damm, Mike Siegmund, Stephan Loschelders und Jörg Bracht feiert ihr 20-jähriges Jubiläum.
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Deshalb haben sich Kölns zweitbekannteste Schiebemützenträger – bekannter ist wohl nur die Kopfbedeckung von FC-Trainer Steffen Baumgart – Gäste zum Jubiläumskonzert im Gloria-Theater eingeladen. Als „sehr, sehr gute Freunde“ kündigt Reudenbach Patrick Lück und Jens Streifling von den Höhnern an – und lässt es sich nicht nehmen, Frontmann Lück als den „Mann mit dem breitesten Lächeln und den breitesten Armen“ zu begrüßen.
Köln: Höhner und Miljö besuchen Klüngelköpp im Gloria
Die Freunde von den Höhnern haben sich gewünscht „Wo die Stääne sin (Ballon)“ mit den Klüngelköpp zu singen. „Ich war ganz schön aufgeregt. Aber jetzt darfst du dich revanchieren“, sagt Lück danach und stimmt „Prinzessin“ an.
„Alles Gute für 20 unglaubliche Jahre! Applaus für euch“, gratuliert Miljö-Frontmann Nils Schreiber, als er mit Sven Löllgen und Max Eumann zu den Klüngelköpp auf die Bühne kommt. „Wir haben gerade mal elf Jahre geschafft“, führt Schreiber seine Achtung vor der Bandgeschichte der Klüngelköpp aus.
Sie seien große Fans einer Ballade der Klüngelköpp: „Minsche“. Das Lied wäre ohne den Wunsch von Miljö wohl gar nicht auf dem Programm gelandet, gibt Reudenbach zu. Wie die Höhner haben auch Nils Schreiber, Sven Löllgen und Max Eumann einen Song aus dem eigenen Repertoire mitgebracht, mit „Kölsch statt Käsch“ heizen sie ordentlich ein.
Danach die Stimmung hochzuhalten, ist nicht leicht – gelingt den Klüngelköpp aber mit „1000 Näächte“. Die Band hat nicht nur ihre Hits mitgebracht, sondern spielt auch neues an. „Egal, was ihr im Leben vorhabt, denkt daran, es ist nie zu spät“, mit diesen Worten kündigt Reudenbach „Et es nie zo spät“ an.
Den Song haben die Klüngelköpp in diesem Sommer schon auf einigen Open-Air-Bühnen ausgetestet und das Publikum ist schnell mit dem Text warm. Seine Träume zu verfolgen, scheint ein Leitmotiv der neuen Songs im Jubiläumsjahr zu sein. „Jung vun nevenan“ spielen die Klüngelköpp am Freitag im Gloria zum ersten Mal. „Tut, was euch gefällt, Leute!“, beendet Reudenbach den Titel. Die Begeisterung für die neue Single ist im hinteren Saal noch zurückhaltend. Es wird sich zeigen, wie sie in den Kölner Sälen und Kneipen ankommt.
Wer auf einem Jubiläumskonzert darüber hinaus mit Anekdoten gerechnet hat, wird enttäuscht. Dafür haben die Klüngelköpp mit Autorin Tina van den Berg im vergangenen Jahr eine Bandbiografie herausgebracht. In „Klüngelköpp – 20 Jahre ‚In Kölle verliebt‘“ stehen Highlights, Tiefpunkte und Anekdoten aus der gesamten Bandgeschichte. „Es ist eine intime Begegnung mit der Vergangenheit und der Gegenwart“, heißt es im Vorwort. Das Buch erscheint im Lempertz-Verlag ist für 25 Euro ab sofort auf www.ksta.shop.de und im Handel erhältlich.