Aus einer Asylunterkunft sollen zwei Verdächtige einen 24-jährigen Mann entführt und festgehalten haben.
Asylbewerber entführt?Kripo und SEK durchsuchen sechs Wohnungen – Haftbefehl wegen Menschenraub

Ein Polizist hält ein Paar Handschellen. (Symbolbild)
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Am frühen Mittwochmorgen (9. April) hat die Polizei mehrere Wohnungen im linksrheinischen Köln durchsucht. Auch SEK-Kräfte waren dabei im Einsatz. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in einer Mitteilung berichten, vollstreckten die Beamten sechs Durchsuchungsbeschlüsse.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Es geht um den Verdacht des erpresserischen Menschenraubes, der schweren räuberischen Erpressung und der gefährlichen Körperverletzung. Anfang März sollen zwei Kölner im Alter von 26 und 27 Jahren einen Bewohner einer Asylunterkunft im Kreis Euskirchen entführt haben. Um welche Einrichtung es sich dabei handelt, wollten die Ermittler nicht preisgeben.
Entführer sollen Asylbewerber in einer Kölner Wohnung festgehalten haben
Der 24-jährige Mann sei von den Verdächtigen am Tattag in ein Auto gezwungen worden, heißt es in der Pressemitteilung. Mit Gewalt sollen die Verdächtigen den Asylbewerber dann gegen seinen Willen in einer Wohnung in Köln festgehalten haben. Am nächsten Tag sei dem Entführten aus eigener Kraft die Flucht gelungen. Wie genau, dazu schweigen die offiziellen Quellen.
Zum Hintergrund vermuten die Ermittler des Kriminalkommissariats 15, dass es um einen Streit in der Drogenszene ging. Insgesamt durchsuchten die Einsatzkräfte sechs Privatwohnungen auf der linken Rheinseite. Die beiden Verdächtigen wurden bei dem Einsatz festgenommen, die Beamten vollstreckten zwei Haftbefehle.
Ein Angehöriger sei beim SEK-Einsatz leicht verletzt worden
Mehrere Handys, Marihuana, Bargeld und einen 3er-BMW stellte die Polizei außerdem sicher. Bei dem Wagen könnte es sich um das Fahrzeug handeln, mit dem der 24-Jährige aus dem Kreis Euskirchen entführt worden war.
Nach Angaben der Behörden habe bei dem SEK-Einsatz ein unbeteiligter 43-Jähriger leichte Verletzungen erlitten. In dem offiziellen Statement heißt es, er habe sich in der Wohnung eines Angehörigen aufgehalten. Dort soll er die Einsatzkräfte behindert haben. Rettungssanitäter hätten den 43-Jährigen behandelt, sagte die Polizei auf Anfrage.