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Verdi-Ankündigung für KölnGanztägiger KVB-Streik am Mittwoch – Was Kunden wissen müssen

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Busse der Kölner Verkehrsbetriebe KVB stehen im Depot. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen.

Busse der Kölner Verkehrsbetriebe KVB stehen im Depot. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen.

Verdi hat in Köln für den nächsten Mittwoch, 12. März, zu einem ganztägigen KVB-Streik aufgerufen. Was Sie wissen müssen.

In NRW haben am Freitag viele Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Nach einem landesweiten Warnstreik am Donnerstag im Gesundheitsbereich standen am Tag darauf weibliche Beschäftigte und frauendominierte Berufe im Mittelpunkt. Geschlossene Kitas, leere Pflegestationen und verwaiste Jugendämter waren auch in Köln beispielsweise die Folge.

Am kommenden Montag und Dienstag sollen schließlich auch zahlreiche Flughäfen bestreikt werden. Passagiere in Köln/Bonn, Düsseldorf und Dortmund müssen Verdi zufolge mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen.

Köln: Verdi ruft zu KVB-Streik am Mittwoch auf – Was Sie wissen müssen

In Köln hat Verdi nun auch für den nächsten Mittwoch, 12. März, zu einem ganztägigen KVB-Streik aufgerufen. Es werde keine Stadtbahn-Fahrten der KVB geben, auch nicht die hochfrequentierten Linien 16 und 18, erklärten die Kölner Verkehrs-Betriebe.

Busse würden nur vereinzelt verkehren, sofern sie durch Subunternehmen bedient werden, heißt es in einer Mitteilung, die am Freitag auch via Instagram veröffentlicht wurde. Auch „Kundencenter und Vertriebsstellen der KVB bleiben geschlossen“, heißt es.

Welche Busfahrten stattfinden werden, soll in der elektronischen Fahrplanauskunft abrufbar sein. Zudem betont die KVB, dass die Deutsche Bahn nicht bestreikt werde. S-Bahnen, RE, RB, Mittelrheinbahn und andere Eisenbahnverkehrsunternehmen fahren insofern wie erwartet.

Verdi acht Prozent mehr Entgelt für Arbeitnehmer

Die Gewerkschaft fordert für Beschäftigte von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Entgelt, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten das als nicht finanzierbar zurückgewiesen und das Verdi-Vorgehen kritisiert. Am 14. März beginnt die dritte Tarifrunde in Potsdam.

Am Freitag nahmen laut Verdi Tausende an zentralen Kundgebungen teil - etwa in Dortmund, Köln, Essen, Duisburg oder Gütersloh. Mehr als 11.000 Streikende aus allen Landesteilen wurden gezählt.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft rief ihre Mitglieder in den Kitas auf, sich am Streik zu beteiligen. Der Erzieherinnen- und Sozialarbeiterberuf werde „chronisch kaputtgespart“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Ayla Celik der Deutschen Presse-Agentur. „Die Arbeitsbedingungen sind enorm belastend und die Gehälter unattraktiv. Auch im 21. Jahrhundert sind frauendominierte Berufe noch systematisch unterbezahlt.“ Viele Beschäftigte überlegten aus ihrem Beruf auszusteigen.

„Ohne den öffentlichen Dienst würde es in Deutschland düster aussehen“, betonte die NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft komba, Sandra van Heemskerk. Das Angebot der Arbeitsgeberseite müsse Wertschätzung ausdrücken, forderte sie bei einer Demo in Duisburg.

Wo wird der Warnstreik spürbar?

In zahlreichen Städten und Kreisen blieben laut Verdi am „Streiktag der Frauenberufe im Öffentlichen Dienst“ städtische Kitas geschlossen. Das Pflegepersonal in mehreren Kliniken etwa im Ruhrgebiet und Rheinland habe vorübergehend die Arbeit niedergelegt.

Auch Studierendenwerke oder Jugendämter waren punktuell betroffen, manche Hilfetelefone blieben stumm. In der Behindertenhilfe - etwa in Werkstätten oder Wohnheimen - seien die Auswirkungen ebenfalls zu spüren, schilderte die Verdi-Sprecherin. (oke/dpa)