„In welchem Deutschland wollen wir leben?“Lammert und Kermani diskutieren in Mülheim
Köln – Nichts geringeres als die Frage nach dem Wesen der Demokratie und wie man diese als Gesellschaft erhält und fördert war am Freitag das Thema auf dem Wiener Platz in Mülheim. Nach dem Vorbild einer altrömischen „Agora“ (in der Antike ein Platz des Austauschs und der Debatte) diskutierten der ehemalige Bundestagspräsident und Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, und der in Köln lebende Schriftsteller und Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, Navid Kermani, über die Frage „In welchem Deutschland wollen wir leben?“ unter einander, aber vor allem auch mit den Menschen vor Ort.
Demokratie stets neu erkämpfen
„Hintergrund der Aktion ist die Erfahrung, dass die Demokratie kein Naturzustand ist“, führte Lammert ein, „sondern stets und immer wieder neu erkämpft und geschützt werden muss.“ In Zeiten, in denen Hass und Populismus im öffentlichen Raum zunähmen, der Umgangston rauer werde, müsse das Bewusstsein für demokratische Werte und politische Kultur neu gestärkt werden. „Darum ist es wichtig, auf Menschen zu zu gehen und sich nicht dem Trend hinzugeben, in der politischen Debatte nur die eigene Meinung zu stärken “, ergänzte Kermani.
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Rund 50 interessierte Bürger sowie spontan einige Passanten begleiteten die Veranstaltung und brachten sich mit Fragen und Statements zu Themen wie den Einschränkungen durch die Corona-Schutzmaßnahmen, zu Migration oder sozialer Gerechtigkeit ein. Die Veranstaltung stellte den Auftakt der bundesweiten Bustour im Rahmen des Projekts „Gemeinsam.Demokratie.Gestalten.“ der Konrad-Adenauer-Stiftung in den Wochen vor der Bundestagswahl dar. Sie sollen Menschen ansprechen, die sonst schlecht oder nicht erreicht werden, lautet die Zielsetzung. Das gelang in Mülheim nur zum Teil.