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Zwischen Ehrenfeld und MülheimNeue Rad-Expressstrecke in Köln geplant

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Auf der zukünftigen Fahrradstrecke entlang der Gleise gibt es schon einen Trampelpfad.

Köln-Nippes – Die neue Fahrrad-Expressverbindung zwischen Ehrenfeld und Mülheim soll ein Publikumsmagnet werden und noch mehr Kölner fürs Radeln begeistern. Davon zeigte sich Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung, überzeugt. „Wir zählen momentan rund 1400 Räder täglich im Gürtel-Abschnitt am Niehler Kirchweg, rund 3500 an der Geldernstraße/Parkgürtel. Für die neue Schnellverbindung rechnen wir mit einem Potenzial zwischen 6 000 und 10 000 Rädern, auf der Mülheimer Brücke sogar zwischen 9 500 und 15 500 pro Tag – also auf der ausgebauten Strecke deutlich mehr als jetzt. Das zeichnet sich ab, dass das passieren wird.“

Denn die zahlreichen Umwege und der mitunter schlechte Streckenzustand fielen beim Ausbau weg. „Die zukünftig direktere Führung wird für deutlich mehr Attraktivität sorgen.“ Auch zahlreiche Ein- und Ausfallstrecken, etwa nach Pesch, Longerich und Chorweiler oder entlang des Rheins, rechtsrheinisch bis Flittard und Leverkusen, profitierten indirekt, weil sie besser angebunden würden.

„Das Thema Niehler Gürtel begleitet mich mein gesamtes Berufsleben. Ich bin ihm sehr verbunden und freue mich, dass es jetzt tatsächlich weiter voran geht“, zeigte sich Harzendorf erfreut. Exakt fünf Kilometer misst die geplante Rad-Expressstrecke zwischen Geldernstraße/Parkgürtel und dem Bergischen/Clevischen Ring – darunter auch die 2,2 Kilometer „Lücke“ der Gürteltrasse zwischen Merheimer Straße und Boltensternstraße, die damals nicht für den Autoverkehr weitergebaut wurde. Dies wird nun auch so bleiben: In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Verkehrsausschuss den Trassenverlauf für die neue Strecke; auch die Bezirksvertretung Nippes, stimmte zu.

Stadt streamt Bürger-Infoveranstaltung

Aus diesem Anlass informierte die Stadt im Rahmen einer live gestreamten Bürger-Infoveranstaltung über das Projekt. Am 75-minütigen Austausch – die Zuschauer konnten während der Übertragung ihre Fragen einschicken – beteiligten sich außerdem Harzendorfs Amtskollege, der Fahrradplaner Christian Leitow, der städtische Fahrradbeauftragte Jürgen Möllers und die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Verkehrsausschuss-Beschluss einen großen Schritt weitergekommen sind“, so Siebert. „Beteiligen Sie sich jetzt und bringen Sie sich in dieser frühen Phase ein.“

Kopf an Kopf mit der KVB

Auch das Stadtbild könne deutlich profitieren, merkte Möllers an. „Innerhalb des Grünbereichs gibt es zahlreiche versiegelte Abschnitte. Da ist aus unserer Sicht, sowie jener der Freiraumplaner, jede Menge Entwicklungspotenzial. Wir planen eine Komplettierung der grünen Achse und eine Parklandschaft.“ Eine besondere Herausforderung sei die Planung des Hochbahn-Abschnitts zwischen Amsterdamer und Boltensternstraße: Dort werden die Radler in Hochlage neben der Bahn fahren – auf der einst vorsorglich für einen Gürtel-Weiterbau gebauten Brücke.

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Geplant werde die neue Verbindung möglichst mit einer Breite von fünf Metern, plus drei Metern Gehweg, ergänzte Harzendorf auf eine Publikumsfrage. „Bei fünf Metern Breite wird auch ein Überholen von langsameren oder zweiachsigen Rädern möglich sein. Anhand der prognostizierten Verkehrszahlen müssen wir die Überholvorgänge sogar berücksichtigen.“

Beleuchtung der Strecke geplant

Auch eine Beleuchtung gehöre zum Radschnellweg-Standard. „Ob wir sie kurzfristig hinbekommen, muss sich zeigen, aber wir streben sie langfristig an.“ Nach den weiteren Planungen sollen in den Folgejahren die Bauleistungen ausgeschrieben werden, die Pläne politisch und mit den Bürgern abgestimmt und die Freiraumplanung – ebenfalls mit eigener Bürgerbeteiligung – erledigt werden. Fertig wäre die Verbindung um 2025 herum – idealerweise zur Fertigstellung der Mülheimer Brücke, die aktuell saniert wird. Noch offen ist, wie viel Platz der Radverkehr bekommt. „Es gibt die Frage, inwieweit die Auto- und Rad-Verkehrsstärken dort miteinander kompatibel sind“, merkte Leitow an.