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Lorenz Deutsch hört aufKölner FDP sucht neuen Vorsitzenden – Ratsliste geht erneut in die Abstimmung

Lesezeit 3 Minuten
Lorenz Deutsch steht seit einem Jahr dem Bezirksverband Köln der FDP vor, seinen Sitz an der Spitze des Kreisverbands will er deshalb weitergeben (Archivbild).

Lorenz Deutsch steht seit einem Jahr dem Bezirksverband Köln der FDP vor, seinen Sitz an der Spitze des Kreisverbands will er deshalb weitergeben (Archivbild).

Die Kölner FDP wählt einen neuen Vorstand. Auch die Ratsliste für die Kommunalwahl muss die Partei noch einmal zur Abstimmung stellen.

Der Kölner FDP-Kreisverband sucht einen neuen Vorsitzenden, weil Amtsinhaber Lorenz Deutsch nicht mehr erneut antritt. Das bestätigte der 55-Jährige jetzt, nachdem er den Schritt im März vergangenen Jahres angekündigt hatte.

Damals hatten die Parteimitglieder Deutsch zum Kölner Bezirksverbandschef gewählt. Zu dem Verbund zählen sieben FDP-Kreisverbände, unter anderem der Kölner, aber auch beispielsweise die Verbände aus Obrberg oder Bonn. Nach der Wahl hatte Deutsch angekündigt, er könne die Doppelaufgabe nicht auf Dauer übernehmen.

Termin für Wahl steht noch nicht fest

Seit 2011 gehört Lorenz Deutsch dem Kölner Kreisvorstand an, seit 2017 ist er der Vorsitzende. 2017 bis 2022 vertrat er die FDP als Abgeordneter im Landtag. Wer sich zur Wahl seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin im Kölner Kreisverband aufstellen lassen will, ist noch nicht öffentlich bekannt. 

Die Wahl des neuen Kreisvorstands hätte nach zwei Jahren turnusgemäß in diesem März angestanden. Deutsch hat laut eigener Aussage den Kreisparteitag und dessen Vorbereitungen aber nicht mit dem Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar kollidieren lassen wollen. Deshalb steht laut Deutsch noch kein Datum fest, er strebt an, für spätestens Anfang April einzuladen.

Neue Reserveliste nötig

Die Liberalen müssen auch ihre Ratsreserveliste für die Kommunalwahl am 14. September neu wählen. Sie sichert gut platzierten Kandidaten, die ihren Wahlbezirk nicht direkt gewinnen, einen Sitz im Stadtrat über die Zweitstimmen der Partei zu. Der Grund für die erneute Wahl ist, dass Marc Urmetzer Ende Januar aus der Partei ausgetreten ist – ihn hatten die Parteimitglieder aber im Dezember auf den dritten Platz der Liste gewählt.

Urmetzer hatte nach 18 Jahren Parteimitgliedschaft und Engagement in ihren Vorfeldorganisationen die FDP verlassen (wir berichteten). Als Grund gab der 33-Jährige an, dass auch die FDP-Fraktion im Bundestag mehrheitlich für den Entschließungsantrag der Unions-Fraktion für ein härteres Vorgehen der Bundesregierung gegen illegale Migration gestimmt hatte, der letztlich durch AfD-Stimmen eine parlamentarische Mehrheit fand.

Auf seinen Sitz in der Bezirksvertretung Nippes soll nun Biber Happe nachrücken, teilte Deutsch mit, der Prozess sei aber formal noch nicht abgeschlossen. Happe bringe viele Jahre Erfahrung als Bezirksvertreter mit.

Kölner FDP muss Ratsliste erneut zur Abstimmung stellen

Insgesamt enthält die Ratsliste 20 Namen. Auf Platz eins steht Oberbürgermeister-Kandidat Volker Görzel, gefolgt von Stefanie Ruffen. Hinter Urmetzer stehen derzeit ab Platz vier Eva-Maria Ritter, Ulrich Breite, Chantall Challa und Ralph Sterck. Ob der nun freie dritte Platz neu besetzt wird oder die Kandidaten unter ihm jeweils einen Rang hochrutschen, steht dem Vernehmen nach noch nicht fest. Es werde geklärt, welche Optionen rechtlich überhaupt möglich sind.

Seit dem Ampel-Aus am 6. November 2024 erlebte auch die Kölner FDP mehrere Phasen von Aus- und Eintritten. Der Kreisvorsitzende berichtet von einem Saldo von leichtem Zuwachs bei viel Bewegung.