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Nach Lokal-Aus wegen Corona„Délibon“-Betreiberin eröffnet Food-Truck in Köln

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Laurence Hebel in ihrem Kölner Food-Truck 

Köln – Laurence Hebel ist aufgeregt. Für die Gastronomin ist es schließlich der erste Arbeitstag seit vielen Monaten: Am Donnerstag hat sie ihren Food-Truck am Buhmann & Sohn in Ehrenfeld eröffnet.

„Délibon“ dürfte manchem Gastro-Fan sicher noch ein Begriff sein: Im vergangenen September hatten Hebel und ihr Ex-Geschäftspartner Peter Bock die Schließung ihres gleichnamigen Restaurants an der Sudermannstraße verkündet. Es war eines der ersten Lokale, das pandemiebedingt aufgeben musste.

Lokal im Kölner Agnesviertel wegen Corona geschlossen

„Corona hat uns den Stecker gezogen“, sagt die 36-Jährige. „2020 sollte das Jahr sein, in dem wir erstmals Gewinn erzielen sollten.“ Das Restaurant mit bretonischer Küche gründeten sie 2018. Im Winter hätten sie stets finanzielle Reserven aufgebaut, doch diese waren nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und aufgrund der Abstandsregeln und der geringeren Auslastung im Sommer bereits aufgebraucht. Sie meldeten Insolvenz an.

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Jetzt wagt Hebel sich wieder auf gastronomisches Terrain, wobei der Food-Truck nicht gänzlich neu ist. Mit ihm war sie seit 2016 – also noch vor Lokalgründung – regelmäßig in Köln unterwegs, etwa auf dem Eat & Meat-Wochenmarkt am Rudolfplatz oder beim Ehrenfelder Weihnachtsmarkt am Buhmann & Sohn.

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Laurence Hebel in ihrem Food-Truck 

Mindestens für die nächsten zwei Monate hat sie nun neben anderen Streetfood-Ständen ihren festen Platz am Club in der Bartholomäus-Schink-Straße und will Crêpes und Galettes anbieten. Untätig war sie seit September aber keineswegs. Die Mutter einer fast einjährigen Tochter habe ihre Elternzeit gut genutzt. „Das ist dadurch wesentlich stressfreier gelaufen, obwohl der ursprüngliche Plan war, dass ich am Wochenende und abends im Restaurant arbeite.“ Eine weitere Lokaleröffnung schließt sie aus. Dafür seien die Pandemie und die Zukunft zu unberechenbar. Ihr ehemaliger Geschäftspartner befinde sich mittlerweile wieder in einem Angestelltenverhältnis.

Wurzeln in der Bretagne

Hebels Faible für bretonische Küche erklärt sich aus ihrem persönlichen Bezug zu Frankreich: Ihre Mutter stammt aus der Bretagne. Nach einem Praktikum in einer Crêperie vor Ort hatte sich die Wiesbadenerin vor Jahren entschlossen, selbst bretonische Spezialitäten anzubieten. Das für Galettes typische Buchweizenmehl bezieht sie auch immer noch von dort. „Das schmeckt einfach anders“, so Hebel.

Die restlichen Zutaten kämen aber aus der Region: Den Aufschnitt für den Klassiker „Galettes mit Schinken und Käse“ kauft sie bei der Metzgerei „Friedrichs“ in Sülz. Süßes auf der Karte ist zum Beispiel der „Crêpes Caramel au beurre salé“ (Caramelcrème, geröstete Mandeln, Sahne, 5 Euro).

Der Food-Truck „Délibon“ in der Bartholomäus-Schink-Straße 4 ist mittwochs bis sonntags von 11.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.