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Köln bei NachtNach diesem neuen Lichtplan soll die Stadt in Zukunft leuchten

Lesezeit 3 Minuten
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  1. Wie Gebäude, Plätze und Straßen in Köln bei Nacht beleuchtet werden, darf nicht individuell entschieden werden.
  2. Dahinter steckt ein besonderes Konzept – das die Stadtverwaltung nun erneuert hat.
  3. Durch den neuen Lichtmasterplan soll etwa das Sicherheitsempfinden der Kölner gesteigert und Insekten geschützt werden. Die Hintergründe.

Köln – Der Blick auf die beleuchtete Altstadt ist preisgekrönt – eine internationale Jury zeichnete das Kölner Stadtbild bei Nacht vor einigen Jahren aus. Dabei ist die Art und Weise, wie Kirchen, Denkmäler und historische Bauwerke in der Nacht angestrahlt werden, kein Zufall – und es darf auch nicht individuell entschieden werden. Hinter der Beleuchtung von Straßen, Wegen, Plätzen und Tunneln in der Stadt steckt ebenfalls ein besonderes Konzept – das die Verwaltung jetzt erneuert hat.

Andreas Cerbe, Vorstandsmitglied der Rhein-Energie AG, hat am Mittwoch den sogenannten „Lichtmasterplan“ an Verkehrsdezernentin Andrea Blome und Baudezernent Markus Greitemann übergeben. Dieser neue Plan, der in enger Abstimmung zwischen Stadt und der Rhein-Energie vom Büro Studio DL entwickelt wurde, basiert auf den bereits in der Vergangenheit beschlossenen Beleuchtungs- und Leuchtenkonzepten.

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Die Beleuchtung der Altstadt wurde vor einigen Jahren ausgezeichnet.

Diese wurden für den Stadtbezirk Innenstadt im Jahr 2000 und für alle weiteren Stadtbezirke im Jahr 2008 entworfen, um eine Grundlage für das nächtliche Erscheinungsbild der Stadt zu schaffen.

Anforderungen an Umwelt- Klima- und Insektenschutz

Da es in den vergangenen Jahren einige neue technische Entwicklungen im Beleuchtungssegment gegeben hat, mussten die bisher bestehenden Lichtkonzepte der Stadt überarbeitet werden.

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Davon betroffen seien unter anderem Anforderungen beim Klima-, Umwelt- und Insektenschutz, so ein Stadtsprecher. Beispielsweise kann die Auswahl der Lampen darüber entscheiden, wie viele Insekten in Zukunft getötet werden. Von künstlichem Licht werden Insekten meist angezogen, sie fliegen diese Quelle immer wieder an, sodass sie irgendwann an Erschöpfung sterben. Verhindert werden kann dies unter anderem mit LED-Lampen, da Insekten das dort verwendete Lichtspektrum als nicht so interessant wahrnehmen.

Leitfaden für die Planung von Straßenbeleuchtungen

Allgemein soll der neue Lichtplan in Zukunft als Leitfaden für die Planung von Straßenbeleuchtungen und als Handlungsempfehlung für private Bauherren dienen. „Durch die Anwendung des Lichtmasterplans soll dem gesamten Kölner Stadtgebiet zu einer qualitätsvollen und sicheren nächtlichen Erscheinung verholfen werden“, so der Stadtsprecher.

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Innerstädtische Plätze sollen in Zukunft besser beleuchtet werden, um das Sicherheitsempfinden von Besuchern zu steigern.

Kirchen, Denkmäler und andere wichtige Bauwerke sollen entsprechend dem neuen Plan beleuchtet werden. Zudem sollen Gefahrenzonen im Straßenverkehr besser sichtbar sowie das Sicherheitsempfinden bei Plätzen, Wegen und Unterführungen gesteigert werden. Dafür sind aktuell mehr als 81.000 Lichtquellen in der ganzen Stadt verteilt.

Wie sich die Beleuchtung der Stadt in Zukunft entwickelt, soll demnächst auch online zu sehen sein – inklusive einer digitalen Karte, mit deren Hilfe man sehen kann, wie bestimmte Leuchtstellen in der Stadt aktuell aussehen und wie sie später einmal aussehen werden. Damit wäre Köln die erste Stadt in Deutschland, die den Lichtmasterplan in digitaler Form anbietet. Wann genau die dazugehörige Internetseite online geht, stehe bisher noch nicht fest. Die Stadt wolle jedoch rechtzeitig darüber informieren.