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Nach Skandal in Kölner KrematoriumNun verbrennt niederländische Firma Leichen

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Das Krematorium ist auf dem Gelände des Westfriedhofs in Vogelsang. 65 Prozent.

Köln – Das niederländische Unternehmen „die Facultatieve“ hat unter dem Namen „Krematorium Köln GmbH“ den Betrieb des Kölner Krematoriums auf dem Westfriedhof übernommen. Rund 4000 Verstorbene seien 2018 im Kölner Krematorium eingeäschert worden, teilt Manfred Kaune, Leiter des Grünflächenamtes, mit. „Ich bin froh, dass wir mit »die Facultatieve« ein Premium-Unternehmen für den Betrieb unseres Krematoriums gefunden haben“, so Kaune. „Die können viel flexibler arbeiten und auf Kundenwünsche und neue Entwicklungen am Markt eingehen als wir mit unseren Behördenstrukturen.“

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Spätestens seit im Oktober 2013 im Krematorium ein Sarg vertauscht und eine Verstorbene eingeäschert worden war, die gar nicht eingeäschert werden sollte und wenige Monate später im März 2014 auch noch eine Urne mit der Asche eines Verstorbenen verschwunden war, war das Vertrauen in die Arbeit des Krematoriums geschwunden. Reihenweise suchten sich Bestatter andere Krematorien, die Zahl der Einäscherungen in Köln ging stark zurück – von etwa 5600 vor den Skandalen auf zuletzt ebenjene 4000. „Immerhin konnten wir von 2017 auf 2018 einen Zuwachs von 42 Einäscherungen verzeichnen“, so Kaune.

Viele Verstorbene lassen sich einäschern.

Nun verbrennen also Niederländer Kölner Leichen. Der Konzessionsvertrag ist zunächst auf 15 Jahre angelegt. Die Stadt Köln bleibt für die Gebäudeunterhaltung des Krematoriums zuständig. Die bislang beschäftigten städtischen Mitarbeiter wechseln auf andere Stellen innerhalb der Stadtverwaltung.

„Das niederländische Unternehmen verpflichtet sich zu erheblichen Investitionen, um die Technik und das Erscheinungsbild der Anlage auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Grünflächenamtschef Kaune.

Die Stadt betrieb das Krematorium auf dem Westfriedhof seit 1937. Die Zahl der Einäscherungen ist seitdem fast kontinuierlich gestiegen. 1977 gab es in Köln rund acht Prozent Urnenbestattungen, 2018 waren es bereits 65 Prozent. (red)