Der Ausbau von Schulplätzen in Köln wird weiter mit Hochdruck vorangetrieben. Der Schulausschuss hat die Errichtung der Schulen auch formal einstimmig beschlossen.
Gegen die SchulplatznotNächstes Jahr starten zwei neue Kölner Gymnasien und eine Gesamtschule
Der Ausbau von Schulplätzen in Köln wird weiter mit Hochdruck vorangetrieben. Im nächsten Jahr sollen weitere zwei Gymnasien und eine Gesamtschule neu an den Start gehen. Der Schulausschuss hat in einer Sondersitzung auf Vorschlag der Verwaltung die Errichtung der Schulen auch formal einstimmig beschlossen.
Bei den Gymnasien handelt es sich zum einen um das Gymnasium, das in Deutz am Standort Brügelmannstraße derzeit durch einen Investor errichtet wird. Das Gymnasium soll mit vier Zügen in der Sekundarstufe 1 beginnen und dann in der Oberstufe sechszügig werden. In der neuen Schule soll auch Gemeinsames Lernen angeboten werden.
Rekordbauzeit von nur drei Jahren für Deutzer Gymnasium
Bauherr ist die Kölner Ulrich Beckmann Real Estate, die das Gebäude derzeit errichtet und in einer geplanten Rekordzeit von weniger als drei Jahren fertig sein will. Das Grundstück gehört ebenfalls dem Investor, gebaut wird aber nach den inhaltlichen Vorgaben der Stadt. Die wird das Gymnasium dann nach der Fertigstellung ab dem Schuljahr 2025/26 für zunächst 28 Jahre von dem Investor mieten. Es handelt sich um eine moderne Clusterschule, die nach den neuesten pädagogischen und energetischen Standards errichtet wird.
Das zweite neue Gymnasium, das für den Stadtteil Neustadt/Nord geplant ist, soll im kommenden Jahr in einem Interim starten, um zeitnah dringend benötigte Gymnasialplätze zu schaffen. Der Interimstandort der vierzügig geplanten Schule wird das Gebäude des ehemaligen Rautenstrauch-Joest-Museums am Ubierring 45 sein.
Dort gibt es neben acht Unterrichtsräumen auch Fachräume für Naturwissenschaften, Mehrzweckräume und zwei Turnhallen. Das denkmalgeschützte Gebäude war zuletzt aufwändig umgerüstet und zur Schule umgebaut worden. Bislang waren dort die Oberstufenschüler der Integrierten Gesamtschule untergebracht bis zur Fertigstellung ihres Neubaus am rückwärtig gelegenen Severinswall. Der für das Gymnasium eigentlich vorgesehene Standort wird nach Angaben der Verwaltung aufgrund einer Verzögerung im EU-weiten Ausschreibungsverfahren erst 2026 bezugsbereit sein.
Deutzer Schaurte-Gymnasium wird sich verkleinern
Durch die beiden neuen Gymnasien werden im kommenden Jahr 216 zusätzliche Gymnasialplätze für Kölner Kinder zur Verfügung stehen. Im Gegenzug gibt es allerdings einen Wermutstropfen: Das Schaurte-Gymnasium in Deutz muss im Zuge der Umstellung auf G9 zum Schuljahr 2025/26 seine Zügigkeit von drei auf zwei Züge reduzieren – und wird damit wieder zum kleinsten Gymnasium in Köln. Diese wegfallenden Plätze müssen dagegen gerechnet werden.
Grund dafür sind die zu beengten Räumlichkeiten durch die Umstellung von G8 auf G9. Wenn der erste G9-Jahrgang ein Jahr länger in der Schule bleibt, reichen die räumlichen Kapazitäten nicht mehr für drei fünfte Klassen. Die Schule selbst hatte sich einstimmig dafür ausgesprochen, unbedingt an der Dreizügigkeit festzuhalten – unter anderem weil dies Einschränkungen für die Fächerwahl in der Oberstufe bedeuten würde.
Die neue Gesamtschule wird im Stadtbezirk Kalk angesiedelt sein, da dort derzeit mit der Katharina-Henoth-Gesamtschule nur eine städtische Gesamtschule ansässig ist und großer Mangel herrscht. Für das nächste Schuljahr prognostiziert die Verwaltung einen Bedarf von rund 420 Gesamtschulplätzen – dem stehen derzeit lediglich 162 Plätze gegenüber. Wo die neue Kalker Gesamtschule stehen wird, dazu konnte sich Schuldezernent Robert Voigtsberger noch nicht äußern, da das Vergabeverfahren an einen Investor noch laufe.
Nach der Sommerpause will die Stadt Klarheit schaffen, wo der endgültige Standort der neuen Gesamtschule sein wird. Um angesichts der angespannten Lage aber schon im nächsten Jahr dringend benötigte Plätze anbieten zu können, startet die neue Gesamtschule zum Schuljahr 2025/26 zunächst in Deutz im Interim in dem dann bezugsfertigen oben beschriebenen Gymnasium in der Brügelmannstraße. Dort ist ausreichend Platz für die vierzügig geplante neue Gesamtschule, da das Gymnasium im Aufbau zunächst nur mit den Fünftklässlern startet.
Die Schule soll für zunächst drei Jahre im Interim in dem neuen Deutzer Gymnasium bleiben. Durch die Umstellung auf Investorenmodelle bei späterer Anmietung durch die Stadt wird der Schulbau inzwischen deutlich beschleunigt. In der Regel reduziert sich der Zeitraum bis zur Fertigstellung dadurch auf drei Jahre.