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Köln und Bergisch GladbachPolizei durchsucht Wohnungen wegen Verdachts der Geldwäsche – Hauptverdächtiger 17 Jahre alt

Lesezeit 2 Minuten
An der Tür von einem Streifenwagen steht der Schriftzug „Polizei“

Die Polizei hat laut einer Mitteilung am Mittwochmorgen insgesamt 13 Durchsuchungsbeschlüsse in Köln und Bergisch Gladbach vollstreckt. (Symbolbild)

Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren sollen Bankkonten von Jugendlichen zur Geldwäsche genutzt haben.

Einsatzkräfte der Polizei haben am Mittwochmorgen, 19. Februar, mehrere Wohnungen in Köln und Bergisch Gladbach wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Betrugs durchsucht. In einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln seien insgesamt 13 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, so Polizei und Staatsanwaltschaft.

Mutmaßliche Täter nutzten Bankkonten von Jugendlichen zur Geldwäsche

Ermittelt wird unter anderem gegen einen 17-Jährigen mit Wohnsitz in Köln sowie elf weitere männliche Tatverdächtige im Alter zwischen 15 und 20 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, Jugendliche und junge Erwachsene dazu gebracht zu haben, Kontodaten und EC-Karten herauszugeben. Die Bankkonten seien anschließend zur Geldwäsche genutzt worden, so die Polizei.

Die mutmaßlichen Täter sollen ihre Opfer vor Schulen angesprochen und über Soziale Medien kontaktiert haben. Mit dem Versprechen, das „schnelle Geld“ verdienen zu können, seien die Tatverdächtigen an die Bankkarten und die Geheimzahlen ihrer Opfer gelangt. Auf die Konten seien dann Geldbeträge in bis zu vierstelliger Höhe überwiesen worden, die anschließend an Bankautomaten und in Geschäften in bar abgehoben wurden.

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Weiteres Verfahren gegen 17-jährigen Kölner wegen SMS-Betrug

Gegen den 17-jährigen Kölner wird darüber hinaus ein weiteres Ermittlungsverfahren durch die Polizeidirektion Leipzig und die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cybercrime in Leipzig geführt. Der 17-Jährige soll mehr als 360.000 betrügerische SMS versendet haben.

Mit der Nachricht „Hallo Mama, Hallo Papa“ habe er den Empfängern vorgetäuscht, dass es sich um die neue Handynummer des eigenen Kindes handelt, das sich in einer finanziellen Notlage befindet. Um zu helfen, hätten die betroffenen Personen dann höhere Geldsummen auf Bankkonten überwiesen, die vermutlich den zuvor angeworbenen Jugendlichen gehörten, so die Polizei.

Durchsuchungen in Köln: Polizei stellt Handys, Kokain und Bargeld sicher

Bei den Wohnungsdurchsuchungen in Köln und Bergisch Gladbach hat die Polizei unter anderem 25 Handys, mehrere Laptops, Gutschein- und SIM-Karten, mehr als 250 Gramm Kokain und etwa 10.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Nach Polizei-Angaben sind seit dem 1. Dezember 2024 in diesem Zusammenhang bereits rund 160 Verfahren wegen Geldwäsche und Betrug eingeleitet worden. Den finanziellen Schaden schätzen die Ermittler auf mehr als 100.000 Euro. (red)