Die Polizei Köln hat anhand der bislang eingegangenen Anzeigen eine Kriminalitätsbilanz verfasst. Der Trend ist positiv – bis auf wenige Ausnahmen.
Neue KriminalitätszahlenPolizei veröffentlicht Bilanz zur Kölner Silvesternacht – deutlicher Trend nach unten
Nach den bundesweit heftigen Ausschreitungen in der Silvesternacht wird noch immer über Konsequenzen wie ein Böllerverbot diskutiert. Auch in Köln wurden in der Silvesternacht mehrere Beamte mit Böllern attackiert, drei Polizisten wurden verletzt. Ein Blick auf die vorläufige Kriminalitätsbilanz der Polizei zeigt allerdings: Zumindest in Köln kommt es zum Jahreswechsel zu immer weniger Straftaten.
Mit Stand vom 6. Januar liegen der Polizei 320 Strafanzeigen für das gesamte Stadtgebiet vor. Davon entfallen 130 Anzeigen auf die Altstadt, die Neustadt sowie den Stadtteil Deutz mit dem Rheinpark als bekannte Feierzonen. Damit liegen die Zahlen im „silvestertypischen Rahmen“, heißt es in der Bilanz, allerdings mit „rückläufiger Tendenz.“ Denn: Nach den Jahren 2022/2023 (437 Straftaten) sowie 2023/2024 (388) sind die Zahlen in diesem Jahr erneut zurückgegangen.
Zahlen gehen in fast allen Bereichen zurück
Das zeigt sich auch bei einem Blick auf die Fallzahlen in den Feierzonen der Altstadt, der Neustadt und im Stadtteil Deutz. Wurden dort während und nach dem Jahreswechsel 2023/2024 noch 165 Straftaten zur Anzeige gebracht, sank diese Fallzahl nunmehr auf 130 Delikte. Der Dreijahresvergleich zeigt in den Silvesternächten nach der Pandemie einen stetigen Rückgang der Straftaten (2022/2023:208); (2023/2024: 165); (2024/2025: 130). Wie bereits im Vorjahr wurden in der Altstadt-Nord und in der Neustadt-Nord die meisten Straftaten begangen, heißt es in der Mitteilung weiter. Welcher Anteil dieser Strafanzeigen tatsächlich mit den Feiern zum Jahreswechsel im Zusammenhang stehe, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht abschließend sagen.
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Die Zahlen gingen in den drei Feierzonen jedenfalls in so gut wie allen Deliktsbereichen zurück: Gab es vergangenes Jahr vier Anzeigen wegen Raub, ist es dieses Jahr nur eine. Zählte die Polizei 2023/2024 55 Anzeigen wegen Körperverletzungen, waren es dieses Jahr 48. Noch deutlicher sieht der Rückgang der Anzeigen bei Taschendiebstählen aus: 16 registrierte die Polizei dieses Jahr in den Feierzonen. Das ist weniger als die Hälfte der Anzeigen aus dem vergangenen Jahr (43 Anzeigen). In der Silvesternacht 2022/2023 waren es sogar 60 Anzeigen.
Mit acht angezeigten Sachbeschädigungen liegen die Fallzahlen in diesem Jahr leicht über dem Vorjahr (sieben). Auch bei Sexualstraftaten ging die Zahl der Anzeigen von sechs im Vorjahr auf zwei in diesem Jahr zurück. Bei den zwei angezeigten Fällen handelt es sich neben einer sexuellen Belästigung auf der Straße auch um eine Vergewaltigung. Sie soll in einem Hotelzimmer in der Innenstadt stattgefunden haben, so die Polizei. In beiden Fällen seien bereits Tatverdächtige gefasst worden, heißt es in der Bilanz. Insgesamt hat die Polizei 43 Tatverdächtige erfasst. „In allen Fällen dauern die Ermittlungen an.“