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Kommentar zum Kölner KHD-GeländeHier könnte eine historische Chance vergeben werden

Lesezeit 2 Minuten

Hinter dem Backsteingebäude der ehemaligen KHD-Verwaltung liegt der Besitz des Landes NRW. 

  1. Mit einer Kundgebung auf dem Heumarkt haben zahlreiche Unterstützer der Kunstinitiative Raum 13 die Stadt aufgefordert, das Areal der ehemaligen KHD-Zentrale in Mülheim zu kaufen.
  2. Die Künstler sollen als „Ankerpunkt“ für die weitere Entwicklung des so genannten „Otto-und-Lange-Quartiers“ wieder auf das Gelände zurückdürfen.

Köln – Als wählender Bürger hat man eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie eine Demokratie funktionieren müsste: Man wählt ein Parlament oder einen Stadtrat, dort werden Beschlüsse gefasst – und diese werden dann umgesetzt. Wäre ein solcher Bürger am Samstag zufällig am Heumarkt vorbei gekommen, hätte er sich gewundert über die Frage, die neben der Bühne aufs Plakat gemalt wurde: „Wer regiert die Stadt?“

Seine Verwunderung hätte weiter zugenommen, wenn er den Vertretern von Grünen, CDU und Volt aus dem amtierenden Ratsbündnis auf dem Podium zugehört hätte: Alle fordern, dass das, was mit breiter Mehrheit beschlossen wurde, umgesetzt wird.

Helmut Frangenberg

Aber es geschieht bislang nicht. Wer versteckt sich hier hinter wem? Und wer ist der Adressat einer Demonstration, wenn alle auf dem Podium stehen?

Zukunft des Otto-und-Langen-Quartiers in Mülheim

Wer die quälende Debatte der vergangenen Wochen um die Zukunft des Otto-und-Langen-Quartiers in Mülheim verfolgt hat, könnte den Eindruck gewinnen, dass neben einflussreichen privaten Investoren Menschen die Stadt regieren, die nicht zu greifen sind und keine Namen haben.

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Da werden Zuständigkeiten hin und her geschoben, während Bedenkenträger lieber aufschreiben, was alles nicht geht, als zu überlegen, wie man Dinge möglich macht. Anstatt mutig voran zu gehen, versteckt man sich hinter Formalien und behauptet, keine Handlungsspielräume zu haben. Und die gewählten Politiker im Stadtrat stehen scheinbar ohnmächtig daneben.

Das alles schadet nicht nur der Sache, weil eine historische Chance vertan werden könnte, wenn die Stadt den letzten Rest des ehemaligen Industrieareals zwischen Deutz und Mülheim nicht kauft. Es schadet auch der kommunalen Demokratie. Die Frage, wer die Stadt regiert, dürfte eigentlich keine sein.