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„Drive-by-Shooting“ in KölnAttentat auf Geschäftsmann – Strafprozess startet schon zum dritten Mal

Lesezeit 2 Minuten
Ermittler untersuchen den Tatort in Porz-Wahn im Mai 2016

Ermittler untersuchen den Tatort in Porz-Wahn im Mai 2016

Die Angeklagten müssen sich wegen versuchten Mordes und Anstiftung dazu vor dem Landgericht verantworten.

Es war ein Mordanschlag auf offener Straße in Porz-Wahn, ein sogenanntes „Drive-by-Shooting“ („Schüsse im Vorbeifahren“). Ein Geschäftsmann wurde vor seiner Wohnung von mehreren Kugeln getroffen. Es war bloßer Zufall, dass er überlebte. Nach bereits zwei erfolglosen Anläufen soll der spektakuläre Fall aus dem Jahr 2016 nun endlich vor dem Kölner Landgericht geklärt werden.

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Es war ein silberner Ford C-Max mit Luxemburger Kennzeichen, der im Mai 2016 an der Wohnanschrift des Kölners vorgefahren war. Der ging gerade zu seinem Skoda, als die Attentäter aus drei Meter Entfernung das Feuer aus ihrem Wagen heraus eröffneten. Sechs Schüsse fielen, sie führten zu Durchschüssen an Arm und Bein. Schwer verletzt schleppte sich das Opfer vom Tatort

Ein Ermittler zieht ein Projektil aus einer Hauswand am Tatort.

Ein Ermittler zieht ein Projektil aus einer Hauswand am Tatort.

Die Täter folgten dem damals 46-Jährigen mit dem Auto, weitere Schüsse sollen erfolgt sein, doch dann stoppten Sperrungen durch Bauarbeiten am Fasanenweg die Attentäter. Als Passanten auf das geschehen aufmerksam wurden, flüchteten die Täter. „Die Verletzungen waren potenziell lebensbedrohlich“, heißt es in der Anklageschrift. Der Beschossene lag zwei Wochen im Krankenhaus.

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„Ich hatte Glück, dass ich mich durch eine Drehbewegung retten konnte“, hatte das Opfer einst ausgesagt, „die Hauptschlagader wurde um Millimeter verfehlt.“ Dass er seinen Sohn an diesem damaligen Morgen nicht dabei hatte, sei Zufall gewesen. „Normal hätte ich ihn in den Kindergarten gebracht“, so das Opfer. Nur aufgrund eines spontanen Termins sei er allein unterwegs gewesen.

Die Angeklagten mit den Verteidigern Oliver Kleine und Martin Heising beim Neustart des Prozesses im Landgericht

Die Angeklagten mit den Verteidigern Oliver Kleine und Martin Heising beim Neustart des Prozesses im Landgericht

Als Auftraggeber machte die Polizei später einen ehemaligen Geschäftspartner des Opfers aus. Beim Betreiben eines italienischen Restaurants soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Der Ex-Partner soll sich betrogen gefühlt haben, laut Staatsanwaltschaft „um einen hohen fünfstelligen Eurobetrag“. Daher habe er für 2000 Euro einen für ihn tätigen Türsteher angeheuert, den Kontrahenten zu töten.

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Bereits in den Jahren 2019 und 2020 wurde der Fall verhandelt, die Prozesse wurden wegen der Schwangerschaft einer Richterin und dem Corona-Lockdown aber abgebrochen. Da nur ein hinreichender, aber kein dringender Tatverdacht gegen die Angeklagten besteht, blieben sie auf freiem Fuß. Da Haftsachen vorgehen, wurde der Neustart im Landgericht nach hinten geschoben. Opfer-Anwalt Thomas Ohm nannte die Verzögerung des Prozesses einen „Justizskandal“ und die so lange andauernde Ungewissheit für den Mandanten eine Tortur.

Am Mittwoch teilten die Verteidiger Oliver Kleine und Martin Heising mit, dass sich die Mandanten zunächst nicht äußern wollen. Als Indiz gilt eine Zigarettenkippe in Tatortnähe mit anhaftender DNA des mutmaßlichen Schützen. Ein Verdächtiger, der damals das Täterauto fuhr, wurde nie ermittelt.