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Mehrere tausend StückeKölner Sammler sucht neues Zuhause für sein Lebenswerk

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Claus Michael Sierp inmitten seiner Sammlung

Köln – Jedes einzelne Objekt, das Claus Michael Sierp im Laufe der Jahrzehnte zusammengetragen hat, würde bei einer Versteigerung seine Kasse klingeln lassen. Sei es der Computer der Firma „NeXT“, 1985 von Steve Jobs gegründet, die erste Spiegelreflex-Filmkamera namens Arriflex oder der Siemens-Fernschreiber „T 1000“ aus den 1970er Jahren. Doch seine Sammlung aus tausenden Objekten der Technik-, Medien- und Designgeschichte auseinanderzureißen, kommt für Claus Michael Sierp nicht in Frage. Zu sehr hängt er an jedem Gegenstand, zu sehr faszinieren ihn die Geschichten, die daran hängen.

Deshalb hat der 64-Jährige aktuell ein Problem. Das Lager in der Südstadt, in dem er seit zwei Jahren einen Teil seiner mehrere tausend Stücke umfassenden Kollektion aufbewahren darf, muss er in Kürze räumen. Sierp fürchtet um den Fortbestand seines Lebenswerks, sollte er nicht bald eine Alternative finden. Und gerade für Köln wäre dies ein Verlust, ist sich der ehemalige Werbeprofi sicher: „Ganz viele Sachen haben einen Kölnbezug.“

Videorekorder, PCs und Schreibmaschine

So etwa die Mehrspur-Aufnahmemaschine, mit der im Tonstudio 65 an der Aachener Straße einst eine Langspielplatte von Trude Herr aufgenommen wurde. Oder der Filmprojektor aus den 1930er Jahren, der im Hansa-Theater an der Weidengasse Dienst tat. Dazu kommen Videorekorder, PCs, Schreibmaschinen und Spulen mit Werbe- und Spielfilmen. „Seit Kindesbeinen kann ich nichts wegwerfen, und da ich mein Leben lang in der Medienbranche gearbeitet habe, ist das Bewahrte inzwischen sehr umfangreich und recht einmalig.“

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Wer den technischen Antiquitäten Asyl gewähren möchte, sollte sie ähnlich wertschätzen wie seine Eigentümer. Das künftige Lager sollte nicht nur über genügend Platz verfügen und trocken sein, sondern dürfe auch nichts kosten, so Sierp. Miete könne er nämlich nicht zahlen: „Entweder Sie haben eine Sammlung oder Sie haben Geld.“ Da seine Gegenstände zum Teil sehr schwer sind, sollten die Räume zudem barrierefrei sein. Die Sammlung lohne sich, viele seiner toten Geräte könne er zum Leben erwecken: „Das ist ein Schatz, mit dem man ganze Museen bespielen könnte.“ Gerade für eine Medienstadt wie Köln wäre das doch eine spannende Sache.