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„Wir sind platt“Kölner Schüler nach fünf Wochen Corona-Pause zurück im Unterricht

Lesezeit 3 Minuten

Abstandsmarkierungen im Gymnasium Kreuzgasse

Köln – „Wir sind platt“, fasst Schulleiter Martin Süsterhenn unverblümt die Stimmung zusammen. Seit Ende der Osterferien habe sich sein Lehrerteam von der Katharina-Henoth-Gesamtschule auf den Tag X vorbereitet, an dem nach fünf Wochen Corona-Pause wieder der Präsenzunterricht startet – zumindest für einen Teil der Schüler und in stark abgespeckter Form. Nahezu der gesamte Zehner-Jahrgang und fast alle Abiturienten seien am Donnerstag auch tatsächlich erschienen.

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„Aber es war ein etwas trauriger Anblick“, berichtet Süsterhenn, der am Morgen durch alle Räume gegangen ist. „Die Schüler saßen wie angewachsen auf ihren Stühlen, trauten sich kaum, sich zu bewegen und wirkten verunsichert.“ Mut zusprechen, erklären, nachfragen, wie es geht: Vor allem darum ging es an diesem ersten, so außergewöhnlichen Schultag. Aber es hat ganz gut geklappt, so ist zumindest von den befragten Schulen zu hören.

Abstands- und Hygieneregeln auch in Pausen eingehalten

Die Abstands - und Hygieneregeln wurden auch in den Pausen weitgehend eingehalten; Kurse und Klassen sind halbiert oder sogar gedrittelt worden, der Unterricht beginnt zeitlich gestaffelt und endet gegen 13 Uhr. Viele Schulen empfehlen dringend, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, oder haben sogar eine Maskenpflicht eingeführt. Der Schutz soll nur während des Unterrichts abgelegt werden. Klaus Thiel, Leiter der Realschule Deutz, hat selbst 1000 Masken besorgt, weil die Stadt als Schulträger dazu nicht in der Lage gewesen sei. Auch Desinfektionsmittel habe die Schule in Eigeninitiative gekauft. Seife und Papiertücher seien dagegen ausreichend vorhanden.

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Schulleiter Meinolf Arnold vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) hat mit seinem Sohn – der Designer ist – sogar selbst eine Einweg-Maske entworfen. Sie kostet nur 30 Cent und ist innerhalb von zwei Minuten aus Papier anzufertigen. Im FWG gilt seit Donnerstag ein rollierendes Raumsystem. „Weil nur einmal am Tag gereinigt wird, haben wir unsere 120 Abiturienten in Gruppen zu acht Schülern aufgeteilt, die durch die Klassenräume wechseln“, sagt Arnold. So finde jeder Schüler jeden Tag einen sauberen Platz vor.

Wenn allerdings, wie geplant, ab dem 4. Mai weitere Klassen zurück in die Schulen kommen, funktioniert das nicht mehr. Denn dann könnte es eng werden – zu eng für die strengen Hygienevorschriften. „Was wir derzeit machen, ist bestenfalls die Nagelprobe“, so Arnold. „Der schwierige Teil steht uns noch bevor.“