Köln – Der Ebertplatz ist der größte unterirdische Knotenpunkt der Kölner Stadtbahn. Er wird laut der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) täglich von fast 35.000 Ein- und Aussteigern frequentiert. Neben dem Haupteingang zur U-Bahn-Station steht nun ein öffentliches, wenig geschütztes Urinal. Es ist das Erste, das aussteigende Fahrgäste auf der Zwischenebene zum Platz riechen und kurze Zeit später sehen.
Erste Versetzung erfolgte wegen Geruchsbelästigung
Das Urinal zur kostenlosen Nutzung stand ursprünglich neben dem Gastro-Container am Rande des Platzes. Es wurde jedoch von dort versetzt. Die Stadt teilte mit: „Ursprung dieser Versetzung war eine angezeigte Geruchsbelästigung der Gastronomie, aber auch aus der Anwohnerschaft an den heißen Tagen, seitdem werden Alternativen gesucht beziehungsweise getestet.“
Das Urinal wanderte quer über den Platz, wie EXPRESS.de berichtet - und stand direkt am Basketball-Korb neben dem Brunnen. Dort spielen viele Kinder, Mütter sitzen auf der Mauer - direkt neben der Pinkel-Box. Die Stadt beteuert, dass versucht werde, „allen Akteuren, Ideen und Beschwerden gerecht zu werden“. Doch dass dieser Standort ein Fehlgriff für alle war, wurde dann doch klar. Das Urinal wanderte weiter.
„Das Urinal sieht an keiner Stelle gut platziert aus“
Nun steht es direkt am Haupteingang zur U-Bahn-Station. Die Stadt räumt auf Nachfrage ein: „Die zweite Umsetzung war ein Missverständnis. Das Subunternehmen wurde bereits von den Abfallwirtschaftsbetrieben zur Umsetzung aufgefordert.“
Als eigentlichen Standort peilen die Planer ein Örtchen auf der anderen Seite von den Fahrradbügeln an. Heißt, das Urinal soll um wenige Meter, ein wenig weg vom Eingang, versetzt werden.
„Das Urinal sieht an keiner Stelle gut platziert aus“, so die Stadt. „Aus der Erfahrung lässt sich ableiten, dass der Klientel, für die das Urinal aufgestellt wird, keine kostenpflichtigen Angebote in der östlichen Passage nutzen kann oder will. Es ist also ein Zusatzangebot, um die Hygiene auf dem Platz zu verbessern. Die hunderte von Litern, die jede Woche abgesaugt werden, würden sonst an den Mauern und in den Büschen landen.“
Auch das zweite Urinal ist nicht optimal platziert
Das zweite Stern-Urinal am anderen Ende des Ebertplatzes steht an der defekten Rolltreppe zum Eigelstein, die zu einer Rutsche umfunktioniert wurde und bei Kindern äußerst beliebt ist. Ideal ist anders. „Der Standort wird regelmäßig diskutiert“, heißt es aus dem Rathaus: „Diese Stelle ist der traditionelle Urin-Hotspot. Die aktuelle Lösung wird vorerst bestehen bleiben.“
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Seit einigen Jahren wird über den Umbau des Ebertplatzes diskutiert. Als 2017 und 2019 zwei Männer aus der Dealerszene dort getötet wurden, wurde ein „Zwischennutzungskonzept“ beschlossen. Zuletzt bewilligten die Ratspolitiker für 2022 und 2023 über eine Million Euro für den Betrieb des Brunnens, Kultur und Gastro, Platzmanager.