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Köln-Flittard30-Jähriger fliegt bei den Eltern raus – dann brennt das Auto des Vaters

Lesezeit 2 Minuten
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Nach dem Rauswurf bei den Eltern brannte das Auto des Vaters (Symbolfoto).

Köln – Seine Wohnung in der Mülheimer Keupstraße hatte der arbeitslose Kölner (30) so vermüllen lassen, dass der Vermieter ihn rauswarf. Nach seiner Rückkehr zu den Eltern in Flittard stand plötzlich der Bungalow in Flammen, Ermittlungen gegen den Sohn wegen Brandstiftung wurden aber eingestellt. Nun stand der Mann wegen eines weiteren Feuer-Vorfalls vor Gericht.

Köln: Mann zündet VW-Modelle Touran und California an

Diesmal, so war sich das Amtsgericht sicher, hatte der Angeklagte in der Egonstraße den VW Touran seines Vaters angezündet, er habe Brandherde im Bereich des vorderen Radkastens und der Tankklappe gelegt. Das Feuer griff auf einen daneben geparkten VW California um. Der Schaden an Auto und Bus belief sich im Juni 2019 auf knapp 30.000 Euro.

Anderthalb Jahre Gefängnis setzte das Amtsgericht Köln im Urteil fest. Der Brandstifter hatte bei der Tat 2,3 Promille im Blut, seine Steuerungsfähigkeit sei aber nicht eingeschränkt gewesen. Wie der Kölner selbst aussagte, trinke er regelmäßig, so habe er am Tattag mit Freunden an einem Kiosk in Mülheim vor allem Bier konsumiert. Die Vorwürfe hatte er allerdings abgestritten.

Kölner musste bei Geburt reanimiert werden

Der Angeklagte hatte einen schweren Start ins Leben, musste bei der Geburt reanimiert werden und litt unter einer Sprachverzögerung. Er besuchte die Förderschule in Poll, eine Ausbildung begann er nie.

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Nach dem Feuer im elterlichen Bungalow lebte die Familie in Wohnwagen und Zelt im Garten, nach einem Streit musste der Sohn gehen, er kam im Obdachlosenhotel unter. Familienmitglieder hatten den Angeklagten vor dem Feuer an den Autos am Nachmittag noch auf einem Spielplatz in der Nähe gesehen.

Angeklagter prahlte vor Zeugen mit Tat

Später soll der Mann vor Zeugen damit geprahlt haben, das Auto seines Vaters mit einem T-Shirt angezündet zu haben. Vor Gericht sagte der Mann, zwar in der Tatnacht mit dem Fahrrad zufällig am Haus seiner Eltern vorbeigefahren zu sein, da hätten die Autos aber schon gebrannt.

Gegen das Urteil vom Amtsgericht hatte der 30-Jährige Berufung eingelegt. Das Landgericht Köln kam am Dienstag noch zu keinem Ergebnis.

Die Anwältin überraschte zum Auftakt mit der Aussage, eine Haftstrafe auf Bewährung für ihren Mandanten erreichen zu wollen – hatte sie doch für ihren Mandanten die Vorwürfe bestritten. Der Prozess wird am 20. Mai fortgesetzt.