Köln greift gegen Wildparker durchStadt kündigt Strafzettel für E-Scooter-Fahrer an
Köln – An der Ecke Zülpicher Straße/Universitätsstraße ist der Bürgersteig kaum zwei Meter breit. Der ohnehin knapp bemessene Gehweg wird noch ein gutes Stück enger, wenn er von falsch geparkten E-Scootern verstellt wird. Gleich drei E-Scooter waren am Samstagmorgen wie eine Barriere auf dem Weg in Sülz geparkt. Einem sechsjährigen Mädchen blieb mit ihrem gewöhnlichen Tretroller nichts anderes übrig, als auf den Fahrradweg auszuweichen, um die Stelle zu passieren. Den Unmut der Eltern kann man nachvollziehen.
Herausgabe der Kundendaten in bestimmten Fällen
Eine Szene von vielen. Der Ärger um die falsch geparkten E-Scooter nimmt in Köln zu. „Die Situation ist derzeit verheerend“, sagt auch der Bezirksbürgermeister der Innenstadt, Andreas Hupke. Die E-Scooter würden mittlerweile nicht nur falsch geparkt, sondern sogar in den Rhein oder in den Aachener Weiher geworfen. Die Stadt will daher künftig gegen Falschparker mit Bußgeldern vorgehen. Verleihfirmen müssen im Zweifelsfall sogar die Daten ihrer Kunden herausgeben, teilte die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Mit den Daten will die Verwaltung den Falschparkern auf die Spur kommen. Zur Herausgabe der Daten seien die Anbieter verpflichtet. Laut dpa habe die Firma Tier bereits in Einzelfällen Daten der Kunden an die Stadt weitergegeben.
Erst kürzlich hatte die Stadt die Regeln für die E-Scooter verschärft. Demnach soll es künftig nicht mehr möglich sein, die Fahrzeuge in der linksrheinischen Fußgängerzone sowie am linksrheinischen Rheinufer zu parken. Über eine Software-Anwendung soll der Elektro-Scooter, wenn der Nutzer ihn an einem solchen Standort abstellen will, ein Fahrtende verweigern.
E-Scooter-Einschränkungen an Karneval
Auch für den 11. November, den Karnevalsbeginn, soll es Einschränkungen geben, hatte Christian Leitow vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt mitgeteilt. In Absprache mit den Anbietern sollen die für die Ausleihe nötigen Apps so angepasst werden, dass die Rückgabe in bestimmten Bereichen wie dem Kwartier Latäng unmöglich ist. Damit soll verhindert werden, dass während der Karnevalsfeiern der Platz durch falsch abgestellte E-Scooter verringert wird.
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Bezirksbürgermeister Hupke will einen Schritt weiter gehen und fordert fest ausgewiesene Parkzonen für E-Scooter, die der Rat bestimmen solle. „Nur so bekommen wir die Probleme in den Griff.“ Anderenfalls sieht Hupke den sozialen Frieden in der Innenstadt gefährdet, wo ein guter Teil der geschätzten 4000 E-Scooter in Köln unterwegs sind. 64 Verletzte hat es laut Stadt mit E-Scootern seit Mitte Juni gegeben, 116 Alkoholfahrten wurden gemeldet.