Für 3,3 Millionen EuroStadt Köln präsentiert neue Radspuren in der Innenstadt
Köln – Die Verantwortlichen scheinen schon recht stolz zu sein auf die neuen Fahrradspuren, die Ehrenfeld mit der Innenstadt schon jetzt verbinden, oder das bald tun sollen. Von „sehr luxuriösen“ Radstreifen spricht Klaus Harzendorf, Amtsleiter Straßen und Verkehrsentwicklung. Großer Aufwand sei betrieben worden, um zwei Achsen vom westlichen Ende der Innenstadt bis zum Dom zu bauen. 2,5 Meter breit und frisch planiert sind die Streifen auf Teilen der Gereonstraße und Gladbacher Straße und etwas weiter südlich auf der Magnusstraße. Erst genannte Achse soll lückenlos, also auch in der Christophstraße, bis Ende März nächsten Jahres fertig gestellt sein, die zweitgenannte bis Ende Oktober dieses Jahres. Damit verbunden sind auch Arbeiten an Ampelanlagen.
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Insgesamt gut 3,3 Millionen Euro nimmt die Stadt in die Hand, um die bisher eher unattraktiven Verbindungen zu modernisieren. Das Ziel formuliert die Stadt klar: Weniger Autoverkehr in der Innenstadt, mehr Radfahrer. „Es geht um eine andere Verteilung. Wir wollen, dass das Auto nicht mehr den Platz zugewiesen bekommt, den es mal hatte“, sagt Patric Stieler, Leiter des Amts für Verkehrsmanagement. Die Erfahrung lehre, dass durch die Modernisierung von Radspuren der Fahrradverkehr um bis zu 50 Prozent steigen könne.
Derzeit werde die Trasse von etwa 3000 bis 5000 Radfahrern genutzt, sagt der Radbeauftragte der Stadt, Jürgen Möllers. Die Magnusstraße befahren seinen Angaben zufolge täglich 10.000 Autos, etwas mehr seien es auf der Christophstraße. Diese sei aber einst für mehr als 20.000 Autos angelegt worden, was „völlig überdimensioniert“ geplant gewesen sei. Ohnehin gehe der Autoverkehr in der Innenstadt jährlich um zwei bis drei Prozent zurück, der Radverkehr dagegen steige stadtweit jährlich um fünf Prozent. Nun also der Rückbau fürs Auto. 60 Parkplätze verschwinden auf der Gereonstraße, außerdem pro Richtung eine Auto-Spur.
Ampeln neu programmiert
Damit die Radfahrer schneller unterwegs sind, werden und wurden nicht nur der Straßenbelag neu verlegt und die Anzahl der Spuren zulasten des Autos reduziert, sondern auch die Ampelschaltungen neu programmiert. Diese sollen künftig auf das Radfahr-Tempo eingestellt sein, nicht mehr auf das des Autos, außerdem wurden die Ampelphasen verkürzt. So muss zwar häufiger, aber weniger lang gewartet werden. Für den Autoverkehrsfluss sieht Harzendorf aber zum Beispiel auf der Magnusstraße keine Probleme. „Wie Sie sehen, kommen so gut wie alle Fahrzeuge bei einer Grünphase über die Ampel. Die anderen kommen dann eben bei der nächsten dran.“
Alle Maßnahmen, zu denen auch teils neue barrierefreie Zebrastreifen-Übergänge gehören, sind für die Stadt Teile eines großen „Verkehrswendeprojekts“. Das Ziel: Weniger Autos, mehr Verkehr auf Räder, Busse und Bahnen.