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Konzert im Kölner TanzbrunnenStatus Quo trotzen Sturmböen und Kälte

Lesezeit 3 Minuten
Sämtliche Musiker der britischen Rockband Status Quo posen vor dem Schlagzeug.

Status Quo ließen im Kölner Tanzbrunnen keine Fragen offen.

Bei herbstlichem Wetter feierte das Kölner Publikum im Tanzbrunnen die britischen Rock-Legenden von Status Quo und deren bayerischen Genre-Kollegen von der Spider Murphy Gang.

Konzerte im Tanzbrunnen beginnen für viele Musikfreunde ungewohnt früh, da aus Lärmschutzgründen spätestens um 22 Uhr Ruhe einkehren muss. Unter den Fans von Status Quo und der Spider Murphy Gang schien sich das noch nicht herumgesprochen zu haben. Die Münchener Rocker starteten vor einer überschaubaren Menge, die aber von Song zu Song anwuchs.

Frontmann Günther Sigl ließ sich davon nicht die Laune verderben und bedankte sich für den Willkommensapplaus. „Das tut uns junger Band gut“, freute er sich selbstironisch. „Wir haben uns 1979 in unseren VW-Bus gesetzt und sind die 5.000 Kilometer von München nach Köln gefahren, um unseren ersten Plattenvertrag zu unterschreiben und das erste Album am Maarweg aufzunehmen“, erklärte Sigl.

Spider Murphy Gang bleibt ironisch

Es blieb ironisch, etwa als mit Blick auf die äußeren Bedingungen am Montagabend, als Sigl das Lied „Sommer in der Stadt“ ankündigte. Zum Abschluss feuerte die Spider Murphy Gang ihr Hit-Feuerwerk ab. Von „Schickeria“ über „Wo bist Du?“ bis zum „Skandal im Sperrbezirk“ blieb kein Wunsch offen.

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Zwei Gitarristen knien nebeneinander am Bühnenrand. Beide haben sichtlich Spaß an dem, was sie tun.

Der Schotte Wilie Duncan (links) und der Bayer Günther Sigl beim Auftritt der Spider Murphy Gang im Kölner Tanzbrunnen.

Nach „Mir san a bayrische Band“ übergab Sigl den Staffelstab an Status Quo, „beim Bayrisch-Britischen Rock-Abend“, wie er es nannte. Nicht ohne die Kölner zu den Jubiläumskonzerten in der Münchener Olympiahalle einzuladen. Die Spider Murphy Gang will 2027 das 50. Band-Jubiläum standesgemäß feiern.

Status Quo kämpfen mit dem Wetter

Während der Umbaupause begann es im Tanzbrunnen ungemütlich zu werden. Doch das Publikum ließ sich von den Teils heftigen Sturmböen und den ständigen Regenschauern nicht die Laune verderben. Lediglich Status-Quo-Chef Francis Rossi rieb sich während der Show immer wieder die Hände und beklagte sich über die Kälte.

Francis Rossi und Andy Brown von Status Quo spielen Gitarre. Sie stehen sich gegenüber, mit leicht nach hinten gebogenen Oberkörpern.

Francis Rossi und Andy Brown im Kölner Tanzbrunnen.

Ungeachtet dessen lieferte die britische Rockgruppe, die zu den Dienstältesten im Geschäft gehört, eine solide Show ab. Dabei stellten Status Quo einmal mehr unter Beweis, dass gut Songs ohne große Effekte funktionieren. Nummern wie „Caroline“ sind gut durch die Jahrzehnte gekommen und holen bis in die Gegenwart die Fans ab.

Mit „In The Army Now“ in den Endspurt

Wie zuvor Sigl lockerte Rossi gleichermaßen den Auftritt mit lockeren Sprüchen ab. Er habe extra geprobt, musste sich aber doch kurz sammeln, ehe er ein „Guten Abend, kölsche Freunde“ zum Besten gab. Und die Witze über Bielefeld, das angeblich gar nicht existiert, sind ganz offensichtlich bis nach Großbritannien vorgedrungen. Rossi jedenfalls hatte die Lacher auf seiner Seite.

Die Klänge des Bolland & Bolland-Covers „In The Army Now“ waren gerade verklungen und Status Quo setzten zum Endspurt an, als die Sonne noch einmal durch die Wolkendecke drang und warmes Abendlicht auf die Bühne warf. Da gingen Rossi und seinen Mannen die Band-Klassiker „Down Down“, „Whatever You Want“ und „Rockin' All Over The World“ noch einmal so gut von der Hand. Nach „Don't Waste My Time“ war endgültig Schluss und nicht waren froh, sich aufwärmen gehen zu können.