Die Tierart gilt als gefährdet und könnte doch eine große Rolle für die Medizin spielen.
Kölner ZooSulawesi-Hirscheber Kopa lebt ab sofort auf der Banteng-Anlage
Im Kölner Zoo ist ab sofort ein neuer Bewohner eingezogen: ein Sulawesi-Hirscheber namens Kopa. Eigentlich wurde der junge Eber im September 2021 im französischen Cerza geboren. Doch nun lebt er im Kölner Zoo – genauer gesagt auf der Banteng Anlage, die er sich mit den dort lebenden Bantengs und einem Prinz-Alfred-Hirsch teilen wird.
Die Hauer der Tiere erinnern an das Geweih eines Hirsches
Der Sulawesi-Hirscheber ist eine von drei Babirusa-Arten und ausschließlich auf der indonesischen Insel Sulawesi beheimatet. Laut Wikipedia ist die Bezeichnung Babirusa eine Zusammensetzung der indonesischen Worte für „Schwein “und „Hirsch“. Ein Indikator für die besonders auffälligen Hauer der Tiere: anders als beim europäischen Wildschein wachsen sie nicht nur aus dem Maul heraus, sondern durchbrechen die Rüssel der Eber und bilden sich dann bogenförmig nach oben. Damit ähneln sie dem Geweih eines Hirsches.
Was schmerzhaft klingt, sei allerdings völlig ungefährlich für die Tiere. Die Stellen der Haut, die von den Hauern durchbrochen werden, zeigen „niemals Infektionen auf“, so der Kölner Zoo in einer Mitteilung. „Dies macht sie zu einem interessanten Forschungsobjekt für die Medizin.“ Denn gerade die Medizintechnik könne von den Erkenntnissen profitieren, was diese Unempfindlichkeit für Infektionen auslöse.
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Die Gesamtlänge dieser Zähne kann bei männlichen Tieren bis zu 30 Zentimeter erreichen. Doch ihre markante Form erlaubt es den Tieren nicht, den Erdboden schweinetypisch zu durchwühlen. Daher begnügen sich die Hirscheber mit Laub und herabgefallenen Früchten. Durch Kämpfe zwischen Artgenossen brechen die Hauer in der Wildnis jedoch oft ab.
Der Bestand gilt als gefährdet
Die Bewohner von Sulawesi jagten und zähmten die Tiere seit vielen Jahren. Laut Wikipedia zeigen bereits 39.000 Jahre alte Höhlenmalereien auf der Insel Sulawesi Hirscheber und zeugen damit von der immensen Bedeutung, die die Tiere für den frühen Menschen hatten. Heute wird der Wildbestand auf etwa 4000 Tiere geschätzt. Damit gelten sie als gefährdet bis stark gefährdet. Vor allem die illegale Jagd und der Verlust von Lebensräumen bedrohen den Bestand. Der Kölner Zoo unterstützt daher Organisationen, die sich für den Erhalt dieser „faszinierenden und bedrohten“ Tiere einsetzen.
Der Kölner Zoo erhofft sich zudem weiteren Nachwuchs: „In naher Zukunft soll eine Hirscheber-Sau folgen, um hoffentlich bald Nachwuchs zu bekommen und zum globalen Arterhaltungsplan beizutragen.“