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Umsätze wegen Corona eingebrochenTaxifahren in Köln soll demnächst teurer werden

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Lange Schlangen am Breslauer Platz

Köln – Das Taxifahren soll teurer werden. Die Stadtverwaltung empfiehlt einen Preisanstieg um durchschnittlich vier Prozent, der im kommenden September wirksam werden soll. Zwölf Monate später ist eine weitere Erhöhung des Taxitarifs vorgesehen, diesmal um 4,3 Prozent. Zuerst jedoch muss der Stadtrat die neuen Entgelte beschließen. Das soll am 6. Mai geschehen.

Für eine Strecke von sieben Kilometern einschließlich vier Minuten Wartezeit sollen Kunden laut einer Beispielrechnung der Verwaltung demnächst 20,70 Euro zahlen. Derzeit sind es 19,90 Euro. Zum 1. September 2022 soll die Rechnung eine Sieben-Kilometer-Tour dann auf 21,60 Euro steigen.

1200 Taxis unterwegs

Im Stadtgebiet sind rund 1200 Taxis unterwegs. Die Erhöhung der seit zweieinhalb Jahren gültigen bestehenden Tarife erfolge auf Antrag der Taxivermittlung Taxi 17, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Die Branche begründet den Schritt mit dem steigenden Mindestlohn. Zum Jahresbeginn wurde die gesetzliche Untergrenze von 9,35 Euro pro Stunde auf 9,50 Euro heraufgesetzt. Der Betrag wird stufenweise alle sechs Monate erhöht. Vom 1. Juli 2022 an ist ein Bruttoverdienst von mindestens 10,45 Euro in der Stunde vorgeschrieben.

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Die Genossenschaft Taxi-Ruf Köln unterstützt die Forderung des Konkurrenten Taxi 17. „Die allgemeinen Kostensteigerungen, insbesondere im Zusammenhang mit den Mindestlohnerhöhungen und ansteigenden Kraftstoffpreisen, machen eine Tariferhöhung erforderlich, auch wenn in Zeiten einer Pandemie die Gefahr besteht, dass die Umsätze noch stärken sinken könnten“, schreibt der Taxi-Ruf in einer Stellungnahme. Wegen Corona sei „das allgemeine Fahrgastaufkommen um mehr als 70 Prozent gesunken“. Hinzu kommt die Konkurrenz den Dienstleister Uber.

IHK: Tarife jährlich anheben

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hält eine Erhöhung der Tarife für notwendig, „um die Wirtschaftlichkeit der Taxiunternehmungen nachhaltig zu gewährleisten“. Die Kammer schlägt vor, die Preise fortan jährlich anzuheben; und zwar so, dass die Steigerung des Mindestlohns für das gesamte Folgejahr berücksichtigt werden. „Dies wäre für die Kundschaft verlässlicher und reduziere Kosten für die Unternehmungen“, so die IHK.

Unbestritten ist: Aufgrund der Pandemie sind die Umsätze in der Taxibranche massiv eingebrochen. Die vorgeschlagene Preiserhöhung versetzte die Taxiunternehmer in die Lage, „die gestiegenen Kosten aufzufangen“, wirbt die Verwaltung um Zustimmung.

Den Vorschlag der Genossenschaft, den 2015 abgeschafften Nachtzuschlag wieder verlangen zu dürfen, lehnt die Stadt als Genehmigungsbehörde allerdings ab. Im Vergleich mit anderen Großstädten bewege sich der Taxitarif auch nach der geplanten Erhöhung „im durchschnittlichen Bereich“.