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Bei Ebay angebotenTodkranke Hundewelpen in Köln verkauft – Paar in U-Haft

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In Köln sollen todkranke Hundewelpen verkauft worden sein. (Symbolbild).

Köln – Wegen Tierquälerei und gewerbsmäßigen Betrugs in 20 Fällen muss sich seit Mittwoch ein Paar aus Neunkirchen-Seelscheid vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die Angeklagten sollen kranke Hundewelpen wohl aus Rumänien nach Deutschland verbracht und über die Internet-Plattform Ebay zum Kauf angeboten haben. Die Tiere verstarben jeweils kurz nach der Übergabe.

Die Welpen wurden den Muttertieren laut Anklage viel zu früh entrissen. Sie waren weder geimpft, gechippt und hatten in den meisten Fällen die hochansteckende Virusinfektion Parvovirose entwickelt. Die Krankheit der Tiere soll den Angeklagten bewusst gewesen sein, zumindest sollen sie diese aber billigend in Kauf genommen haben.

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Die Angeklagten beim Prozessauftakt im Landgericht Köln mit den Anwälten Petra und Claus Eßer.

Während ein Komplize die Kleinanzeigen im Internet mit falschen Angaben und teils kopiertem Text aus anderen Inseraten erstellt haben soll, soll eine Bekannte der beiden Angeklagten für die Aushändigung der Jungtiere zuständig gewesen sein. Als Übergabeorte wurden etwa die Alte Brühler Straße in Meschenich oder die Vitalisstraße in Bickendorf vereinbart.

Kranke Tiere als gesund angepriesen

Um die Krankheit der Welpen zu verschleiern, wurden diese den Kaufinteressenten laut Staatsanwaltschaft direkt in den Arm übergeben. Im Kaufvertrag wurde festgehalten, dass die Tiere gesund seien. Im Oktober vergangenen Jahres soll die Komplizin für einen Golden Retriever Mischling 900 Euro kassiert haben. Das Tier sei bereits nach rund drei Tagen verstorben.

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Auch kranke Hundewelpen der Rassen Labrador, Border Collie, Havaneser und Beagle sollen die Angeklagten über die Komplizin verkauft haben. Nachdem die Tiere verendet oder eingeschläfert worden waren, hatten Käufer vergeblich versucht ihr Geld zurückzubekommen. Im Kaufvertrag soll eine Rückabwicklung bei Krankheit innerhalb von vier Wochen vermerkt worden sein.

Angeklagte sitzen in Untersuchungshaft

Insgesamt 20.800 Euro sollen die Angeklagten mit dem Leid der Hundewelpen eingenommen haben. Vergangenen Juli wurde das Paar festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Als Haftgründe gelten Fluchtgefahr – die Frau stammt aus Rumänien, der Mann aus Serbien – und Verdunkelungsgefahr, da womöglich Zeugen in der Sache beeinflusst werden könnten.

Als Hauptbelastungszeugin gilt die mutmaßliche Komplizin, die bereits verurteilt wurde. Der männliche Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Zum Prozessauftakt waren Verwandte, darunter die Kinder der Angeklagten, erschienen. Bei deren Anblick war die 33-jährige Beschuldigte in Tränen ausgebrochen. Das Landgericht hat noch zehn Verhandlungstage bis Anfang Februar eingeplant.