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„Ich bin ein richtiger Chaot“TV-Star Dennis Schick hat wegen Benzin und Blumen Ärger mit der Kölner Justiz

Lesezeit 2 Minuten
Reality-TV-Star Dennis Schick verlässt nach der Verhandlung die Nebenstelle von Land- und Amtsgericht am Kölner Justizzentrum.

Reality-TV-Star Dennis Schick verlässt nach der Verhandlung die Nebenstelle von Land- und Amtsgericht am Kölner Justizzentrum.

Der 36-Jährige musste vor dem Kölner Amtsgericht erscheinen und hoffte auf Freispruch.

Er war der Star von „Traumfrau gesucht“ auf RTL 2, will jetzt im Comedy-Sektor und sogar im Kölner Karneval durchstarten. Doch juristisch hat Dennis Schick (36) nun einen Dämpfer erfahren. Das Amtsgericht verurteilte den Reality-TV-Star wegen Tankbetrugs zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe. Schicks Verteidigerin Petra Eßer hatte Freispruch gefordert und kündigte Berufung an.

Köln: Rechnung von Porzer Tankstelle nicht beglichen

Schick hatte im Juli vergangenen Jahres sein Auto an einer Shell-Tankstelle in Porz aufgetankt. Für 48 Liter Super sollte er knapp 83 Euro bezahlen. Doch an der Kasse gab es Probleme. Die Bankkarte funktionierte nicht, womöglich war das Konto nicht gedeckt. Schick unterzeichnete ein sogenanntes Schuldeingeständnis, er sollte den Betrag in den nächsten Tagen begleichen. Doch dazu kam es nicht.

„Mein Mandant kam aus einer sehr schwierigen finanziellen Phase“, so erklärte es Anwältin Eßer. Schick hatte sich eine Medienagentur aufgebaut, war immer wieder auf Mallorca tätig. Doch die Corona-Krise habe auch die Kunden betroffen. Schick sei auf vielen Kosten sitzen geblieben, habe zeitweise den Überblick verloren. Daher sei die Tankrechnung zunächst unbeglichen geblieben.

Köln: Staatsanwalt geht von Betrugstat aus

Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage davon aus, dass es Schick beim Tanken schon bewusst gewesen sei, dass er die Rechnung nicht begleichen konnte. Das bestritt der 36-Jährige beim Prozess in Saal C des Kölner Justizzentrums. Das Konto sei an jenem Tag gedeckt gewesen, er habe auch Überweisungen getätigt. Es sei unklar, warum die Karte nicht funktioniert habe, sagte Anwältin Eßer.

„Er hat zumindest billigend in Kauf genommen, dass sein Kontostand nicht ausreicht“, erklärte der Staatsanwalt im Plädoyer. Damit sei ein bedingter Betrugsvorsatz verwirklicht. Auch hätte Schick „hypersensibilisiert“ sein müssen, da es nicht das erste Verfahren wegen Betrugs gewesen sei. Der Staatsanwalt beantragte eine empfindliche Geldstrafe. Die überbot der Richter aber noch.

Köln: Dennis Schick wehrt sich gegen die Verurteilung

Das Gericht hob ebenfalls hervor, dass Schick vorbelastet sei. Vor einigen Jahren hatte der 36-Jährige wegen eines ähnlichen Vorfalls bereits Ärger mit der Justiz – auch hatte er Blumen und Sekt an eine Bekannte ins Krankenhaus liefern lassen und die Rechnung nicht beglichen. Der Richter verhängte eine Bewährungsstrafe und als Auflage die Zahlung von 1000 Euro an einen gemeinnützigen Verein.

Für die Berufungsverhandlung hofft Schick nun weiterhin auf einen Freispruch. „Ich bin in finanziellen Dingen ein richtiger Chaot und froh, dass meine Ehefrau das jetzt alles für mich regelt“, sagt Schick mit einem verschmitzten Lächeln dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Vergangenen August hatte er seine Liliana im Kölner Standesamt geheiratet – die TV-Kameras waren natürlich dabei.