Köln – Die KVB-Leihrad-Flotte ist auf dem Weg zurück auf die Kölner Straßen. Inzwischen registriere das städtische Verkehrsunternehmen wieder rund 4000 Ausleihungen pro Tag, sagte KVB-Chefin Stefanie Haaks am Dienstag im Verkehrsausschuss. „Für 850 Räder ist das ein ganz guter Wert“, so Haaks weiter. Hintergrund ist sind Videos auf der Plattform „TikTok“, in denen zur Zerstörung von Schlössern aufgerufen wurde. Im März sind auf diese Weise rund 1500 Räder unbrauchbar gemacht worden.
Haaks sagte damals, sie sei „entsetzt, dass es so viele junge Menschen gibt, die so einem beknackten Aufruf folgen.“ Für die KVB gleiche die Vandalismuswelle einer „Katastrophe“. Die beschädigten Leihräder wurden vom Unternehmen Nextbike, das die Räder betreibt, anschließend repariert. Doch auch die bislang verschonten Leihräder sammelte man ein, um sie mit besseren Schlössern auszustatten und so vor künftigem Vandalismus zu schützen.
So waren Ende April kurzzeitig kaum Leihräder auf den Kölner Straßen zu finden: Von ursprünglich 3000 reduzierte sich die Anzahl auf rund 200. Gemeinsam mit Nextbike stellte die KVB Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft, von dort aus läuft die Suche nach den Tätern. „Die ein oder andere Person wurde schon identifiziert“, verrät Haaks
KVB-Leihräder in Köln: Weitere feste Stationen sollen kommen
Nun wird die frisch überarbeitete Flotte Schritt für Schritt wieder ausgerollt, 850 Leihräder können wieder genutzt werden. Die KVB zeigt sich mit den 4000 Leih-Nutzungen am Tag für den Moment zufrieden. Zum Vergleich: Im Februar wurden die Räder 7000-mal täglich geliehen. Bei vierfacher Flottengröße. Die Nutzung pro Rad ist also erheblich höher als vor der Vandalismuswelle, was auch mit dem Wetter zusammenhängen dürfte.
Auch bei den festen Radstationen, von denen die Stadt langfristig verteilt über die Stadt rund 100 installieren will, tut sich offenbar etwas. „Es gibt bereits feste Stationen und wir sind in einem engem Austausch mit der Verwaltung, um die Zahl der Stationen zu erweitern“, sagte Haaks im Ausschuss. Dies laufe „planmäßig und in enger Abstimmung“, es gebe also keinen unmittelbaren Zusammenhang zur Vandalismuswelle.
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Die Kosten infolge der Vandalismuswelle – zuletzt war zu hören, dass die Schadenssumme auf mehr als eine Millionen Euro steigen dürfte – sind unterdessen nicht die einzigen Zusatzkosten, die für die KVB durch die Leihradflotte aktuell entstehen. Haaks kündigte an, dass die politisch geplanten Sondernutzungsgebühren für E-Scooter auch für KVB-Leihräder fällig werden dürften. „Wir werden diese Gebühren auch zahlen müssen“, so Haaks weiter.