Verdreifachung der BerechtigtenStadt Köln rechnet mit Antragsflut für Wohngeld
Köln – Die Stadt rechnet mit einer Verdreifachung der Anspruchsberechtigten für Wohngeld in Köln, teilte die Verwaltung mit. Die Bundesregierung plant eine Neugestaltung des Wohngeldes zum Jahresbeginn 2023. Ziel ist es, die Zahl der anspruchsberechtigten Menschen von derzeit bundesweit rund 600.000 auf etwa zwei Millionen Haushalte zu erhöhen.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen angesichts gestiegener Energiekosten entlastet und unterstützt werden. Das Gesetzgebungsverfahren läuft derzeit noch, sodass die Regelungen noch nicht abschließend bekannt sind. Im Entwurf des Bundeskabinetts ist aktuell auch vorgesehen, die zu berücksichtigende Miete um eine Heizkosten- und Klimakomponente zu ergänzen.
Neue Mitarbeiter für die Kölner Behörde gesucht
Bislang erhalten rund 8000 Haushalte im Kölner Stadtgebiet Wohngeld. Um die zu erwartende erhöhte Zahl von Anträgen im Zusammenhang mit der Wohngeld-Novelle bewältigen zu können, arbeite die Stadt bereits seit Wochen mit Hochdruck daran, zusätzliche Stellen für die Bearbeitung der Anträge zu schaffen und zu besetzen. Es sei auch bereits eine Kampagne gestartet worden, um neue Mitarbeitende für diesen Bereich zu gewinnen, teilte die Stadt mit.
Darüber hinaus sei es notwendig, die räumlichen und technischen Voraussetzungen anzupassen. Zusätzlich entwickele die Stadtverwaltung mit dem Jobcenter eine gemeinsame und abgestimmte Startaufstellung zur Bewältigung des Antragsaufkommens und um Synergien zu nutzen.
Kölner Jobcenter und Behörde arbeiten zusammen
Die Umsetzung in der Kürze der Zeit sei für die Verwaltung eine große Herausforderung. Ziel sei es vor allem, mögliche Nachteile für Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten, so die Stadt.
Einarbeitung benötigt Vorlauf
„Das Wohngeld ist eine wichtige Unterstützung für Menschen mit geringeren Einkommen, die die aktuellen Preissteigerungen besonders hart treffen. Ich begrüße die Pläne der Bundesregierung, weiteren Menschen den Bezug dieser Unterstützungsleistung zu ermöglichen“, sagt Sozialdezernent Harald Rau. „Es ist jedoch absehbar, dass es zu Verzögerungen kommen wird, da sowohl die Gewinnung neuer Mitarbeitender als auch deren Einarbeitung mehr Vorlauf benötigen“, so Rau. Die Prüfung von Wohngeldanträgen erfordere fundierte Fachkenntnisse. Die Mitarbeitenden der Wohngeldstelle hätten bereits angeboten, ab Januar auch an Samstagen zu arbeiten.
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Der Deutsche Städtetag habe Vorschläge zur Vereinfachung der Antragsprüfung entwickelt und an die Bundesregierung herangetragen. Die Stadt setze sich dafür ein, dass diese Vorschläge Berücksichtigung finden, um die Mitarbeitenden zu entlasten und eine zügige Auszahlung zu ermöglichen. (red)