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Wer hängt die eigentlich auf?Geschwindigkeitsanzeigen im Rechtsrheinischen

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Mit Mundschutz und Handschuhen hängen Hans Baedorf (o.) und Simin Fakim-Haschemi den Tempomesser an der Straße Am Linder Kreuz in Porz-Lind auf.

Porz – Gut drei Stunden sind Simin Fakim-Haschemi und Hans Baedorf unterwegs, wenn sie einen der insgesamt drei Geschwindigkeitsmesser im Bezirk umhängen. Mit einer Leiter und Schraubenschlüssel im Gepäck fahren die Sprecher der Vernetzung Porzer und Poller Bürgervereine dann los und montieren die digitale Anzeigetafel erst ab und dann an anderen Stelle wieder an.

„Die Masten sind genau mit der Verwaltung abgesprochen“, sagt Baedorf, der die mehrere Kilo schweren Tafeln in gut drei Metern Höhe installiert. „Alle vier Wochen wechselt eine Tafel ihren Standort“, ergänzt Fakim-Haschemi. Seit zweieinhalb Jahren kümmern sich die beiden um die Messtafeln, die Autofahrer daran erinnern sollen, dass vorgeschriebene Tempo zu beachten. Sprich, nicht zu schnell zu fahren. Dafür zeigen die Messgeräte die aktuelle Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Autos an. Wird das vorgeschriebene Tempo eingehalten, erscheint ein grüner Smiley. Ist die Geschwindigkeit zu hoch, wird die Anzeige rot und ein missmutiges Strichgesicht ist zu sehen.

36 Standorte im Stadtbezirk

Rund 10 000 Euro haben die in der Vernetzung zusammengeschlossenen Bürgervereine in das Projekt investiert. In die Anschaffung der Anzeigetafeln inklusive Ladestation und Austausch-Akkus. Jeder Bürgerverein konnte dann Straßen vorschlagen, an denen die Tempo-Messanlagen aufgestellt werden sollen. In Absprache mit der Verwaltung sind so 36 Standorte im gesamten Stadtbezirk ausgemacht worden. Etwa an der Heidestraße in Wahn und der Hans-Kalscheuer-Straße in Westhoven – stets in der Nähe von Schulen, Spielplätzen oder Kindergärten. Eine der Voraussetzungen für den Standort einer Messstation ist nämlich, dass eine schutzwürdige Einrichtung in der Nähe liegt. So teilte es die Stadt auf Anfrage mit. Vorgeschrieben ist zudem die Höhe, in der die Tafel hängen muss: Mindestens 2,50 Meter über dem Boden.

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An dem Lichtmast darf außerdem kein Verkehrsschild hängen. Grundsätzlich können jeder Bürger, jeder Verein und jede Institution einen Geschwindigkeitsmesser beantragen. Sind die nötigen Voraussetzungen erfüllt, gibt es eine Genehmigung der Stadt. Bezahlen müssen die Antragsteller die Messtafel allerdings selber. Eigene Geräte betreibt die Stadt nämlich nicht. Die Erfahrungen mit den Tafeln sind sehr gut, berichtet die Stadt. Diese Einschätzung teilen Fakim-Haschemi und Baedorf ebenfalls. „Die Rückmeldungen in den zurückliegenden Jahren sind durchweg positiv“, sagen die Sprecher der Vernetzung.