Instagram und SprachbarrierenSo informiert die Stadt Köln mehrsprachig über Corona
- Besonders lokale Regelungen in der Corona-Pandemie können sich schnell ändern. Da den Überblick zu behalten ist nicht immer einfach.
- Kommt eine Sprachbarriere hinzu, wird das noch komplizierter. Die umfangreichen Informationen auf der Webseite der Stadt Köln sind auf den ersten Blick nur auf Deutsch verfügbar.
- Wie und wo informiert die Stadt in verschiedenen Sprachen über die Corona-Pandemie? Ein Überblick.
Köln – „Im Zuge der Pandemie haben grundsätzlich alle Bürger*innen unabhängig Ihrer Herkunft oder Nationalität einen gesteigerten Informationsbedarf“, sagt die Stadtverwaltung auf Anfrage. Jedoch ist es für Menschen, die der Deutschen Sprache nicht mächtig sind, mitunter schwierig, Informationen über die Pandemie zu bekommen – vor allem über neue lokale Beschränkungen und Regelungen, die sich bekanntlich oft ändern.
Die umfangreichen und gut aufbereiteten Erläuterungen auf der Website der Stadt Köln zum Beispiel sind auf den ersten Blick ausschließlich auf Deutsch verfügbar. Nur wer sich tief in die Site hineinwühlt, findet Auskünfte in verschiedenen Sprachen – jedoch kaum welche zum aktuellen Geschehen. Um zu mehrsprachigen Informationen zu gelangen, muss man sich durch deutsche Schlagworte klicken, um auf allgemeine Hinweise zum Corona-Virus zu stoßen, etwa wie es übertragen wird oder wie man sich vor einer Infektion schützt.
Lesen Sie hier das Protokoll einer Kölner Nacht mit den Ausgangsbeschränkungen.
Zudem sind Links aufgeführt, die zu mehrsprachigen allgemeinen Informationsangeboten leiten. Jedoch sind die Links bis auf zwei englische Ausnahmen auch auf Deutsch. Wer kein Deutsch spricht, dürfte eher nicht auf einen Link mit dem Titel „Merkblatt für Reisende in verschiedenen Sprachen vom Bundesgesundheitsministerium“ klicken. Und die aktuellen, in Köln geltenden Corona-Regeln sind dort nicht zu finden.
Informationen in den Sozialen Medien
Allerdings bietet die Stadtverwaltung aktuelle Corona-Neuigkeiten in mehreren Sprachen auf Instagram, Facebook und Twitter an, was sicherlich kein schlechter Verbreitungsweg ist. Die Nachricht von der am vergangenen Freitag verfügten Ausgangssperre zum Beispiel wurde auf Türkisch, Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch und Arabisch gepostet. Auf der englischen Version der Homepage von Köln-Tourismus findet sich übrigens außer dem Hinweis, ob und wie einige Kölner Tagungsorte in der Corona-Zeit zu nutzen sind, keine Informationen über die Pandemie.
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Um Menschen, die schlecht Deutsch sprechen auch von Angesicht zu Angesicht zu erreichen, hat die Stadt verschiedene Träger in den Sozialräumen beauftragt, um mehrsprachige Aufklärungsarbeit zu leisten, sagt die Verwaltung. Und „die Aufklärungsarbeit in Stadtteilen mit hoher Inzidenz wurde intensiviert“, heißt es weiter.
In Meschenich etwa haben Träger wie das örtliche Jugendzentrum oder die Caritas vor Ort Beratungen zu Hygienekonzepten durchgeführt sowie Prävention in Form von Aufklärungs-, Übersetzungs- und Sensibilisierungsarbeit. „Selbstverständlich sind auch die Informationen in den Unterkünften für Geflüchtete mehrsprachig“m, sagt die Stadt weiter.