Mit rund 4000 Mitarbeitenden gehören die KVB zu den größten Verkehrsunternehmen Deutschlands. Was Beschäftigte und Vorstand verdienen.
Kontrolleure, Bahnfahrer, IT-ExpertenSo viel verdienen die Beschäftigten bei der KVB
Jeweils fast 400 Busse und Bahnen müssen gefahren, gewartet und verplant, die Tickets von bis zu 900.000 Menschen täglich kontrolliert werden. Viel Arbeit für die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Mit rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören die KVB zu den größten Nahverkehrsunternehmen in Deutschland. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören nicht nur die Bus- und Bahn-Fahrerinnen und Ticketkontrolleure, sondern auch Ingenieure in verschiedenen Einsatzbereichen wie Gleisbau oder Fahrleitung, IT-Expertinnen und Kaufleute für Büromanagement.
Gerade im Bereich der Fahrerinnen und Fahrer kämpfen die KVB schon länger mit Personalmangel und hohen Krankheitsständen. Auf dem Internetportal für Arbeitgeberbewertungen Kununu haben die KVB 253 Bewertungen und im Schnitt 3,8 von fünf Sternen. 101 der Abstimmenden bewerteten auch das Gehalt bei den KVB – 58 Prozent davon fanden es gut oder sehr gut. Aber was bedeutet das in Zahlen?
Verkehr in Köln: Spitze der KVB
Die Gehälter der Vorstandsmitglieder machen die KVB in ihrem Geschäftsbericht transparent, der jeweils im Juni für das vergangene Jahr veröffentlicht wird. Im Jahr 2022 hat die Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks insgesamt 358.700 Euro brutto verdient. Ihr Festgehalt lag bei 284.700 Euro, dazu kamen Tantieme von 65.100 Euro (die Tantieme sind bei allen Vorstandsmitgliedern gleich hoch) und erfolgsunabhängige und Sach-Bezüge von 8900 Euro. Unter diese Bezüge fällt etwa die private Nutzung von Dienstwagen.
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Das Gehalt von Jörn Schwarze, dem technischen Vorstand der KVB, übertraf das von Haaks noch: Seine Gesamtvergütung lag 2022 bei 378.500 Euro. Der kaufmännische Vorstand Thomas Schaffer bezog inklusive Tantieme und erfolgsunabhängigen Bezügen 331.600 Euro. Peter Densborn, Personalvorstand und Arbeitsdirektor, erhielt 2022 388.900 Euro.
Bezahlung nach Tarifvertrag
Die meisten Mitarbeitenden der KVB werden aber nach Tarifvertrag (TV-N NW) bezahlt, der für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von kommunalen Nahverkehrsbetrieben in Nordrhein-Westfalen gültig ist. Derzeit gilt der 2020 ausgehandelte Tarif ab April 2022. Insgesamt gibt es 15 verschiedene Entgeltgruppen, die nach Erfahrung in mehrere Stufen unterteilt sind. Nach sechzehn Jahren wird jeweils das maximale Gehalt erreicht. Die nachfolgenden Zahlen sind auf volle Eurobeträge ab- oder aufgerundet.
Aufteilung in Entgeltgruppen
Zu Entgeltgruppe eins zählen Personen, die „einfachste Tätigkeiten“ verrichten, wie Automaten auffüllen oder Gebäude- und Fahrzeugreinigung. Die Arbeitnehmer verdienen hier bei durchschnittlich 39 Stunden pro Woche stufenunabhängig 2224 Euro brutto pro Monat.Kontrolleurinnen und Kontrolleure gehören zur Entgeltgruppe drei und verdienen derzeit in den ersten drei Jahren 2506 Euro monatlich. Nach sechzehn Jahren Tätigkeit in dieser Gruppe liegt das Gehalt bei 2795 Euro. Bus- und Bahnfahrer zählen zu Gruppe fünf und verdienen anfangs 2646 Euro. Sie können maximal 3325 Euro monatlich verdienen. Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer zählen zu Entgeltgruppe acht, das Gehalt liegt hier zwischen 3325 und 4098 Euro.
Ab Entgeltgruppe elf gibt es keine konkreten Beispiele für die Tätigkeiten mehr, die dafür ausgeübt werden müssen. Zu dieser Gruppe gehören Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ein abgeschlossenes Studium und entsprechende Kenntnisse haben, Tätigkeiten ausüben, die sich durch ein höheres Maß an Verantwortung von Entgeltgruppe zehn abheben oder Arbeitnehmer, die durch ihre Fähigkeiten oder Erfahrungen gleichwertige Aufgaben erfüllen wie die zuvor genannten.
Maximales Gehalt liegt bei 8047 Euro
Das Gehalt rangiert in Entgeltgruppe elf zwischen 4335 und 5441 Euro. Der Aufstieg in höhere Entgeltgruppen ist danach nur noch durch mehr Berufserfahrung und ein höheres Maß an Verantwortung definiert. In der höchsten Entgeltgruppe, Gruppe 15, wird ein Gehalt zwischen 6231 Euro auf Stufe eins und 8047 Euro auf Stufe sechs erreicht. Bei den nach Tarifvertrag beschäftigten Mitarbeitenden liegt das minimale Gehalt also bei 2224 Euro brutto pro Monat und reicht bis maximal 8047 Euro.
Darüber hinaus gibt es Zeitzuschläge bei Überstunden, nachts, samstags und sonntags und an Feiertagen. Dazu kommen eine Jahressonderzahlung von 87,1 Prozent, eine betriebliche Altersvorsorge, steuerbegünstigte Entgeltumwandlung und Mitarbeitervorteile wie ein kostenloses VRS-Ticket.