Bei Evonik verdienen Chemikanten nach der Ausbildung mindestens 40.000 Euro brutto im Jahr. Wir zeigen, was Mitarbeitende im Detail verdienen können.
GehaltWas die Mitarbeitenden bei Evonik in Wesseling verdienen
Evonik ist ein weltweit agierendes Unternehmen der Spezialchemie. Allein in Wesseling waren bei Evonik zum Jahresende rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In Deutschland arbeiten rund 20.000 Menschen für Evonik, weltweit etwa 34.000.
Sie arbeiten daran, in verschiedensten Bereichen, wie etwa Automobil-, Lebensmittel-, Pharma- oder Kunststoff-Industrie Produkte zu verbessern. So sollen etwa Reifen spritsparender, Matratzen elastischer, Tabletten wirksamer werden, wie es auf der Webseite des Unternehmens heißt. Doch wie viel Gehalt verdienen die Mitarbeitenden bei Evonik?
Tarif-Verträge
Grundlage für die Gehälter bei Evonik ist der Tarifvertrag der Chemischen Industrie. Drei Viertel der Evonik-Belegschaft in Deutschland sind Tarif-Mitarbeitende und Auszubildende, so eine Sprecherin des Unternehmens.
Für die gilt der Flächentarifvertrag, den der Arbeitgeberverband Chemie und die Gewerkschaft IG BCE vereinbart haben. „Ein Chemikant etwa erhält demnach nach dreijähriger Ausbildung eine Grundvergütung von rund 40.000 Euro im Jahr brutto, die genaue Höhe kann je Tarifbezirk variieren“, sagt die Sprecherin.
Zusatz-Leistungen für Tarif-Beschäftigte
Hinzu kommen tarifliche Leistungen wie Jahresleistung, sogenanntes Weihnachtsgeld, und Urlaubsgeld. Ein Chemikant als Berufseinsteiger erhalte nach Aussagen der Sprecherin demnach etwa 47.000 Euro im Jahr. Für Mitarbeitende im Schichtdienst könne das Gehalt durch tarifliche Zulagen noch um bis zu 30 Prozent ansteigen.
Außerdem biete Evonik übertarifliche Zahlungen, die sich zum einen nach der eigenen Leistung in Form einer monatlichen Leistungszulage und zum anderen nach dem Erfolg des Unternehmens, einer jährlichen Erfolgsbeteiligung, richten. So könne sich das Gehalt eines Chemikanten im Berufseinstieg mit kontinuierlichem Schichtdienst durchschnittlich auf mehr als 65.000 Euro im Jahr erhöhen.
Leitende Mitarbeitende im Tarif-Vertrag
In der höchsten Tarifstufe befinden sich besonders erfahrene Spezialisten und Mitarbeitende mit Teamleitungsaufgaben wie beispielsweise Tagschichtmeister in großen Anlagen, so die Sprecherin. „Diese können inklusive aller tariflichen und übertariflichen Nebenleistungen bei Evonik gut 100.000 Euro Jahreseinkommen brutto erzielen.“
Außertarifliche Mitarbeitende
Für außertarifliche Mitarbeitende, einschließlich leitender Angestellte, gelten sieben sich teilweise überlappende Entgeltbänder, so die Sprecherin. Diese ermöglichen je Entgeltgruppe innerhalb einer Spanne das Gehalt flexibel zu definieren. Dabei gibt es ein Mindestentgelt und eine Obergrenze. Nach Angaben der Sprecherin sei die Festlegung abhängig von der jeweiligen Wertigkeit der Stelle und der persönlichen Leistung.
Zusätzlich zum monatlichen Grundgehalt gebe es bei Evonik für leitende Angestellte noch einen Bonus zwischen 13 und 30 Prozent des Jahresgrundgehaltes. „Je größer Verantwortung und Einfluss, desto höher der Prozentsatz“, sagt die Sprecherin.
„Eine Chemikerin oder eine Ingenieurin mit Promotion, oder eine Vertriebsleiterin beispielsweise, die direkt nach der Universität zu Evonik kommt, wird als außertarifliche Mitarbeiterin eingestellt und steigt dort in das unterste AT-Entgeltband mit durchschnittlich rund 80.000 Euro jährlich inklusive Bonus ein.“ In gehobenen Spezialisten- und Führungsfunktionen könne eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter bei sehr guter Leistung weit über 10.000 Euro im Monat zuzüglich Jahresbonus verdienen.
Zum Vergleich: Nach Angaben der Gesellschaft Deutscher Chemiker liegen die Mindestjahresbezüge im Tarifvertrag für akademisch-technische und naturwissenschaftliche Angestellte mit Diplom oder Master im zweiten Beschäftigungsjahr im Jahr 2023 bei 71.250 Euro, mit Promotion bei 82.825 Euro. Für berufserfahrene Chemikerinnen und Chemiker gelten der Gesellschaft zufolge keine Tarife.
Einer Gehaltsumfrage der Gesellschaft Deutscher Chemiker zufolge lag der Median 2021 bei Akademikern innerhalb der chemischen Industrie im sechsten Beschäftigungsjahr, inklusive Promotion, bei 79.880 Euro.
Jahres-Bonus
Für den jährlichen Bonus sowie für die Erfolgsbeteiligung im Tarifbereich gelten nach Angaben der Sprecherin für alle Mitarbeitende bei Evonik die gleichen Kriterien. Entscheidend sei der wirtschaftliche Erfolg von Evonik, der sich in Finanzkennzahlen wie Profitabilität und Cashflow ausdrückt.
Extras
Mitarbeitende von Evonik erhalten vom Unternehmen verschiedene zusätzliche Angebote, so die Sprecherin. Unter anderem werden eine betriebliche Altersversorgung, Langzeitkonten zur Freistellung vor der Rente, ein Mitarbeiteraktienprogramm sowie Versicherungen angeboten.
Vorstand
Die Vergütung des Vorstandes setzt sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Komponenten zusammen. Der Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann hat im Jahr 2022 eine Gesamtvergütung, inklusive Dienstzeitaufwand für die betriebliche Altersversorgung, in Höhe von 3,446 Millionen Euro erhalten. 1,4 Millionen Euro davon sind die Festvergütung.
Beim stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Harald Schwager liegt die Gesamtvergütung 2022 bei 2,761 Millionen Euro, beim Personalvorstand Thomas Wessel bei 1,799 Millionen Euro.