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Wikipedia made in Köln-EhrenfeldWissens-Nerds treffen sich in der Hackländer Straße

Lesezeit 3 Minuten
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Das Büro der Wikipedia-Gruppe in Ehrenfeld

Ehrenfeld – Die freie Internet-Enzyklopädie Wikipedia feiert in diesem Jahr ihren zwanzigsten Geburtstag: Im Januar 2001 ging das gemeinnützige Projekt online, zwei Monate später folgte die deutsche Version des Nachschlagewerks. Seitdem wurden über zweieinhalb Millionen Artikel in deutscher Sprache verfasst.

Beliebtestes Online-Lexikon der Welt

Das macht den Onlinedienst zum beliebtesten und größten Lexikon der Welt: Ob Schulreferat oder Hausarbeit für die Uni - es gibt kaum ein Thema, zu dem man auf Wikipedia nicht den passenden Beitrag findet. Mittlerweile wird die Enzyklopädie besonders von jungen Nutzern für selbstverständlich hingenommen. Dass hinter dem Projekt jedoch reale Personen stecken und in ihm jede Menge ehrenamtliche Arbeit, vergisst man dabei leicht: „Man verbindet mit Wikipedia selten echte Menschen”, meint auch Raimond Spekking von der Kölner Wikipedia-Community, „wir geben dem Projekt ein Gesicht.”

Lokal K in der Marienstraße in Köln-Ehrenfeld

Zusammen mit anderen Wikipedianern trifft sich Spekking jeden Donnerstag im Lokal K, dem örtlichen Wikipedia-Büro in der Hackländerstraße. Seit sieben Jahren tauschen sich hier die Mitglieder der Community über ihre Tätigkeit aus, erarbeiten neue Themen und Artikel. Die Treffen sind dabei für jeden offen, der sich mit der Internetplattform beschäftigt - sei es es als Schreiber von Beiträgen oder als Fotograf, um die Artikel mit Bildern unter freier Lizenz zu bestücken.

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Gemeinsam für das Wissen: Wikipedia-Fans bei ihrem donnerstäglichen Treffen

Auch Neulinge auf dem Gebiet der Enzyklopädie sind willkommen. Zwar gehört es zum Grundkonzept von Wikipedia, dass alle an dem Projekt mitarbeiten können, doch gilt es dennoch, ein paar Regeln zu beachten: „Anfängern würde ich empfehlen, zunächst mit der Korrektur bereits bestehender Beiträge zu beginnen”, erklärt Robert Schlappal, der selbst seit ungefähr 17 Jahren Beiträge für Wikipedia verfasst. Wie bei vielen Mitgliedern der Community, begann auch Schlappal seine Laufbahn mit Korrektur-Arbeiten: „Es gilt ja schon, einen gewissen sprachlichen Standard einzuhalten, objektiv zu schreiben und die Artikel mit Quellen zu belegen. Damit sollte man sich vertraut machen, bevor man sich an größere Projekte heran wagt.”

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Was die Wikipedianer verbindet, ist eine große Neugier und der Wunsch, ihr Wissen mit der Welt zu teilen: „Es macht Spaß, für Artikel zu recherchieren und man lernt selbst auch unfassbar viel dabei”, erzählt Elke Wetzig, die ebenfalls seit den früher 2000ern mit an Bord ist, „auf Wikipedia selbst liest man ja nur die harten Fakten, aber dahinter stecken immer auch sehr spannende Geschichten.” So recherchiert Wetzig derzeit etwa über Jutta Bohnke-Kollwitz, die Enkelin der berühmten Künstlerin gleichen Nachnamens: „Ich schreibe gerne Biographien”, erzählt sie, „derzeit liegt der Fokus auf den Lebensgeschichten weiblicher Persönlichkeiten aus Köln.”Wie die Wikipedianer erzählen, nehme die Arbeit an der Enzyklopädie dabei viel Zeit ein, weshalb man eine gewisse Leidenschaft und eine große Neugierde mitbringen sollte: „Wir sind alle Wissens-Nerds”, sagt Elke Wetzig, „aber es kommt auch ein tolles Gemeinschaftsgefühl zustande, wenn man zusammen an diesem Projekt arbeitet.”

Nachwuchssorgen bei der Kölner Community

Sorgen hingegen macht sich die Kölner Community um den Nachwuchs. Immerhin, so sagt Wetzig, seien die Mitglieder des Stammtischs alle über 50 - und viele Themenbereiche bereits mit Artikeln abgedeckt: „Es gibt trotzdem noch immer jede Menge zutun, die Beiträge müssen aktuell gehalten und regelmäßig überarbeitet werden.” Auch die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Kölner Wikipedianer erschwert - auf die Treffen in der Gruppe mussten sie schließlich verzichten. Nun aber ist das Lokal K wieder für interessierte Besucher geöffnet: „Das hat uns sehr gefehlt”, erklärt das Team, „denn die Arbeit an Wikipedia lebt auch vom Austausch und der Kommunikation.”

Lokal K, Hackländerstraße 2, geöffnet jeden Donnerstag von 16 bis 22 Uhr