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Aus für Theaterhaus in Köln-EhrenfeldDie Eventlocation schließt zum Jahresende

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Das Tor bleibt demnächst für immer geschlossen.

Ehrenfeld – Seit 1999 ist das Theaterhaus in der Klarastraße ein wichtiger Anlaufpunkt in Ehrenfeld: Auf rund 250 Quadratmetern bietet es einen Ort für kulturelle und private Veranstaltungen - von kleinen Lesungen bis hin zu großen Theaterinszenierungen und Konzerten. Gegründet wurde die Kultur- und Eventlocation von Andreas Großheim und Frank Müller, inzwischen aber ist Großheim alleine für den Betrieb verantwortlich - zumindest noch für knapp zwei Monate.

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Andreas Großheim betreibt das Theaterhaus seit 22 Jahren. Nun ist er auf der Suche nach einem neuen Standort.

Zum Jahreswechsel nämlich muss das Theaterhaus seine Pforten schließen: „Wenn wir dicht machen, geht dem Viertel eine Menge verloren”, erzählt der Event-Manager und lässt den Blick durch die Räumlichkeiten schweifen. Einst beherbergten diese eine Druckerei, in der Cover für kölsche Schallplatten produziert wurden. Dann bezog das Kölner Schauspielhaus die geräumige Halle, bevor Großheim und Müller vor 22 Jahren den Mietvertrag unterschrieben: „Wir haben hier praktisch alles selbst aufgebaut, es ist in all den Jahren viel Arbeit und Herzblut in das Haus geflossen”, berichtet der 49-Jährige.

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Konzentrierten sich Großheim und Müller anfangs noch auf die Aufführung von Theaterstücken, legten sie den Fokus im Laufe der Zeit auf andere Veranstaltungen wie Geburtstage, Hochzeiten und Firmenfeiern: „Anfänglich war es das Konzept, freien Theatergruppen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Stücke aufzuführen”, erzählt Großheim, „da wir aber selten von der Kulturförderung berücksichtigt wurden, mussten wir uns breiter aufstellen.” Dennoch sind die Betreiber ihrer Idee treu geblieben und boten immer wieder auch lokalen Theaterproduktionen eine Bühne, ebenso wie bekannten Bands, etwa der Punkgruppe „Die Ärzte”: „All das wird hier in Zukunft nicht mehr möglich sein”, erzählt Großheim, laut dem auch das Bedauern in der Nachbarschaft enorm ist.

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In der großen Halle des Hauses befand sich einst eine Druckerei, dann diente sie als Bühne und Eventlocation.

Die Gründe für die anstehende Schließung des Theaterhauses sind komplex, einen Schuldigen gäbe es laut Großheim nicht - vielmehr werde die Eventlocation zum Opfer der städtebaulichen Gesamtentwicklung: Vor etwa sieben Jahren verstarb der Vermieter des Hauses, das daraufhin an seine Erben ging. Diese wollten das Areal zwar bebauen, das Theaterhaus aber sollte erhalten bleiben.

Grundstück an Berliner Investor verkauft

Nach Jahren des bürokratischen Hin-und-Hers entschlossen sich die neuen Eigentümer dann aber doch dazu, das Grundstück an einen Berliner Investor zu verkaufen: „Das Risiko und die baugenehmlichen Hürden wurden ihnen zu groß”, erzählt Andreas Großheim, „da möchte ich aber niemandem einen Vorwurf machen, vielleicht hätte ich in dieser Situation ähnlich gehandelt.”

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Zum Theaterhaus Köln gehört auch ein Biergarten. 

Wie der 49-Jährige weiter erklärt, plane der neue Investor auf dem Areal des Theaterhauses nun den Bau von Luxuswohnungen - dieses wird daher weichen müssen: „Es bringt auch nichts, über die Gentrifizierung zu schimpfen und zu jammern”, meint Großheim, „aber die Stadt sollte einmal darüber nachdenken, ob diese Entwicklungen sich am Ende wirklich auszahlen werden.”

Alternativer Standort wird gesucht

Derzeit ist der gebürtige Bamberger, der seit den frühen 90ern in Köln lebt, auf der Suche nach einem alternativen Standort für das Theaterhaus - einfach hinschmeißen möchte er nämlich nicht: „Ich habe nun einen Lagerraum für das Mobiliar gefunden und schaue mich in allen Richtungen nach einer neuen Location um.” An dieser soll das Theaterhaus dann wieder mit einem ähnlichen Konzept an den Start gehen und als Hybrid aus Kultur- und Eventstätte fortbestehen: „Es ist aber leider nicht einfach, in Köln geeignete Räume zu finden”, erklärt Großheim. Schließlich seien neben dem Theaterhaus auch viele andere Orte des kulturellen und öffentlichen Lebens von der „Entfremdung der Veedel” bedroht: „70 Prozent der Räume, die ich anfrage, sollen selbst abgerissen werden”, erzählt Großheim, der dennoch optimistisch bleibt: „Für mich ist das wichtigste, dass es irgendwo mit dem Theaterhaus weitergehen kann.”