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Toter Säugling EliasKölnerin vor Gericht – Zeugen berichten von schaurigen Details

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Elias wurde auf dem Kölner Nordfriedhof beigesetzt.

Köln – Alle hatten an die Geschichte der Scheinschwangerschaft geglaubt. Der Ehemann, die vier Kinder, die engsten Freundinnen. Im Strafprozess um den toten Säugling vor einer Babyklappe in Bilderstöckchen schilderten Zeugen am Montag im Landgericht grausige Details. Der Mutter des Babys, das Elias genannt wurde, droht wegen Totschlags eine mehrjährige Haftstrafe. Sie wurde einen Monat nach der Geburt im Juli 2021 festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Familie und Freunde glaubten Lügengeschichte

Nein, schwanger sei sie nicht, hatte die Angeklagte einer Freundin berichtet, die sie auf den wachsenden Bauch angesprochen hatte. „Sie sprach von einer Ansammlung von Gewebe in der Gebärmutter“, so die Zeugin. Die Angeklagte, die als liebevolle Mutter galt, habe von einer anstehenden Operation berichtet, später von einer Art Blase, die von selber platzen müsse. Eine Lügengeschichte, die auch der Ehemann geglaubt und es weiteren Bekannten so erzählt habe.

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Die Angeklagte (r.) beim Prozessauftakt im Landgericht Köln mit ihrer Verteidigerin Barbara Schafgan-Herrmann.

Diese Schilderungen dürften erklären, warum der Mann, der nun an Scheidung denke, aufgrund der vorhandenen Blutspuren im Badezimmer gerade nicht von der Geburt eines Kindes ausgegangen war. Seine Ehefrau soll den Säugling im Schrank eines der Kinderzimmer versteckt und am nächsten Morgen zur nahegelegenen Babyklappe gebracht haben. Sehr wahrscheinlich war das Kind, das in eine Plastiktüte gewickelt war, zu diesem Zeitpunkt bereits tot.

Frauenärztin berichtet von Praxisbesuchen

Seltsam sei ihr das schon vorgekommen, als die Angeklagte ein paar Tage später mit einem Milchstau bei ihr in der Praxis erschienen sei, sagte eine Gynäkologin aus. „Sie wollte Medikamente zum Abstillen, aber die bekommt man ja eigentlich im Krankenhaus“, erklärte die Ärztin. Die Patientin habe das auf Nachfrage nicht weiter kommentiert. Sie habe aber in der Praxis davon berichtet, einen Sohn geboren zu haben, der etwa 3000 Gramm schwer gewesen sei.

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Sie habe ihr dann die Medikamente aufgeschrieben und eine Milchpumpe mitgegeben. Laut Patientenakte hatte die Angeklagte zuvor jegliche Untersuchungen zur Vorsorge abgelehnt. „Sie war am 16. Juni einmal da und wollte nur wissen, in welcher Woche sie ist“, so die Gynäkologin. Wirklich skeptisch habe sie das aber nicht gemacht. Manchmal neigten Patienten zum „Ärzte-Hopping“, demnach hätte die 37-Jährige auch noch eine andere Praxis aufsuchen können.

Hausmeister: „Ich dachte erst, es wäre eine Puppe“

Der Hausmeister hatte den Moment beschrieben, als er den toten Säugling auf der Fensterbank der Babyklappe am Haus Adelheid entdeckt hatte. „Ich dachte erst, es wäre eine Puppe“, sagte der 62-Jährige im Zeugenstand und weinte. Als er genauer hingesehen und realisiert habe, dass es sich um ein lebloses Baby handele, sei er zu Boden gesackt. Im Haus Adelheid habe er dann Hilfe geholt, Mitarbeiterinnen hätten sich dann weiter gekümmert.

Dass die Babyklappe zuvor einwandfrei funktioniert habe, bestätigte eine Nachtbereitschaft. Noch gegen 7.45 Uhr, etwa drei Stunden vor der Auffindung der Babyleiche, habe sie den Alarm geprüft. Nach Öffnen der Babyklappe würde ein Telefon klingeln. Reagiere man innerhalb von vier Minuten nicht, würde im ganzen Haus Alarm ausgelöst. Die Fensterbank, auf der das Baby gelegen hatte, sei nach dem Vorfall abmontiert worden. Ein Urteil soll am Freitag fallen.