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Urteil ist gefallenHass-Song von Rapper KC Rebell löste blutigen Angriff in Köln aus

Lesezeit 3 Minuten
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Ein Musikvideo von Rapper KC Rebell soll Auslöser für einen blutigen Angriff in Köln gewesen sein.

Köln – Es war ein Hass-Song mit großer Wirkung. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft löste 2016 der erfolgreiche Rapper KC Rebell mit dem Lied „Dizz da“ einen regelrechten Krieg in der Szene aus, der in einer Attacke in der Innenstadt gipfelte. Drei Männer mussten sich daher wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Kölner Landgericht verantworten. Nun ist das Urteil gefallen.

KC Rebell: Schmähsong sollte Xatar treffen

Die Schmäh-Zeilen von KC Rebell trafen den damaligen Konkurrenz-Rapper Xatar. „Du bist der Prototyp-Kurde, der unsere Ehre missbraucht“, heißt es in dem Song. Auch Xatars langjährige Haftstrafe bedachte Rebell in dem Song: „Mit Rap blieb der Erfolg aus, auch der Rest ging nicht so toll aus – welcher Vollidiot startet auch im Vollrausch 'nen Goldraub?“

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Der Song von KC Rebell galt Rapper Xatar.

Das soll der Anlass gewesen sein, dass Xatars Leibwächter im August 2016 eine Aussprache mit einem Geschäftspartner von KC rebell gesucht haben soll. Laut Anklage bestellte der Angeklagte den Mann zu der Shisha-Bar „Noon“ in der Flandrische Straße in der Nähe des Rudolfplatzes. Als dieser aus seinem Mercedes stieg, soll er unvermittelt angegriffen worden sein.

Köln: Opfer auf der Straße mit Axt geschlagen

Laut Anklage wurde dem Opfer mit der stumpfen Seite einer Axt gegen den Kopf geschlagen, ein damals 18-Jähriger habe ihm noch mehrfach gegen den Schädel getreten. Der Bodyguard und dessen Bruder sollen noch mehrfach mit einem Messer zugestochen haben. Der Vertraute von KC Rebell erlitt Brüche des Unterkiefers und an der Schläfe und Einstiche in den Muskel.

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Da die Angreifer aber letztlich freiwillig aufgehört haben sollen, wurde dem Vernehmen nach kein versuchtes Tötungsdelikt, sondern gefährliche Körperverletzung angeklagt. Strafverteidiger Gottfried Reims hatte damals von einer diffusen Tatsituation gesprochen, bei der die Rollen noch nicht geklärt seien. Beim Prozessauftakt machten die Angeklagten keine Angaben.

Köln: Geldstrafen gegen zwei angeklagte Brüder

Zwei der Angeklagten, Brüder im Alter von 38 und 44 Jahren, wurden nun wegen gefährlicher Körperverletzung zu Geldstrafen von 90 Tagessätzen zu je 25 Euro verurteilt. Zuvor hatte es eine Verständigung zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft gegeben. Das Verfahren gegen einen dritten Angeklagten war zuvor wegen Krankheit des Verteidigers abgetrennt worden und soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Der Gerichtssprecher erklärte, dass das Gericht von der Beteiligung der beiden Angeklagten an der Auseinandersetzung überzeugt war. Konkrete Tathandlungen konnten ihnen aber nicht nachgewiesen werden. Hintergrund der Verständigung sei zum einen die lange Verfahrensdauer gewesen, zum anderen, dass das Opfer kein Interesse an der Strafverfolgung der Angeklagten gehabt habe und nicht vor Gericht habe aussagen wollen.

Rapper Xatar mit Friedensangebot auf Facebook

Den „Diss-Song“ soll KC Rebell nach Schmähungen seitens Xatar aufgenommen haben. Laut dessen eigener Aussage wurde auch gegen Xatar ermittelt, weil er auf einen Mann aus dem Lager von KC Rebell geschossen haben soll – was offenbar nicht stimmte, die Ermittlungen wurden eingestellt. In einem Facebook-Eintrag schrieb Xatar aber: „Was geklärt werden musste, ist geklärt.“

Bereits vor fünf Jahren – fast so lange lag der Fall nach Anklageerhebung bei der Justiz – wollte Xatar mit seinem einstigen Konkurrenten Frieden schließen. „Hiermit beende ich jeden Konflikt, der zwischen mir und jemand anderem im Rap-Game besteht“, schrieb er. Tatsächlich hat es danach in der Rap-Szene im Rheinland keinen ähnlichen Vorfall mehr gegeben. (mit dpa)