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Süßer Abschied aus EhrenfeldKölner Bonbonmanufaktur „Rock’n’Roll“ muss schließen

Lesezeit 3 Minuten
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„Es ist sehr schade”: Wolf Schiebel wird seinen Laden schließen und Köln verlassen.

Ehrenfeld – Wolf Schiebel hat viel Zeit, Liebe und Arbeit in seine Bonbonmanufaktur „Rock’n’Roll” in der Geisselstraße investiert: Nicht nur fertigt der 53-Jährige alle seine Süßigkeiten in Handarbeit, auch das Interieur seines Geschäftes hat Schiebel selbst gebaut.

Seit der Eröffnung 2017 hat sich der Bonbonladen zu einem beliebten Tipp unter den Ehrenfeldern entwickelt, nun aber, nach vier Jahren, ist Schluss für die Manufaktur: „Der 23. Dezember ist der letzte Tag, an dem der Laden geöffnet sein wird”, sagt Wolf Schiebel.

Corona-Pandemie als Ursache

Die Gründe für die baldige Schließung, so erklärt er, seien vielfältig. Neben privaten, familiären Ursachen, spiele so auch die Corona-Pandemie eine zentrale Rolle für die Entscheidung des 53-Jährigen: „Durch das Virus und die Lockdowns ist nicht nur die Laufkundschaft eingebrochen, auch die Veranstaltungen sind weggefallen”, sagt Schiebel, der unter anderem Bonbon-Workshops angeboten und große Events mit seinen süßen Kreationen beliefert hat.

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Wolf Schiebel an seiner Bonbon-Maschine - bis zum Schluss wird der 53-Jährige zunächst weiter produzieren.

Bevor Schiebel seinen Laden eröffnete, war er zehn Jahre lang als Veranstaltungstechniker tätig, dann übernahm er für weitere 20 Jahre die Spezialeffekte für Film- und Fernsehproduktionen: „Ich wollte dann etwas anderes machen, damit ich mehr Zeit mit meinem jüngsten Kind verbringen konnte”, so der dreifache Vater, der über seinem Laden wohnt: „Deswegen habe ich es sehr geschätzt, viel von zuhause arbeiten und produzieren zu können.”

Aus diesem Grund, erklärt Schiebel, sei ihm die Entscheidung, seine Manufaktur zu schließen, nicht leicht gefallen: „Am Anfang ging das Geschäft sehr gut los und ohne die Pandemie hätte es funktioniert”, ist er sicher, „aber unter den aktuellen Umständen kann ich den Laden nicht mehr tragen.”

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Nun möchte Schiebel Köln verlassen und mit seiner Familie nach Kiel ziehen - dort will er dann von vorne anfangen, eine Bonbonmanufaktur wird er aber auch im Norden nicht wieder eröffnen: „Es ist zu viel Arbeit dafür, dass der Einzelhandel so unsicher geworden ist”, meint der 53-Jährige, der stattdessen wohl wieder in seinen alten Job als Techniker zurückkehren wird.

Bis Weihnachten geöffnet

Bis Weihnachten aber können die Kölner noch in der Bonbon-Manufaktur einkaufen - etwa Fudges aus englischem Karamell, Zuckerstangen, gebrannte Mandeln und natürlich auch die heißbegehrte Ehrenfelder Bonbonmischung. Diese besteht aus sechs verschiedenen Süßigkeiten, die jeweils für einen Aspekt des Veedels stehen - etwa ein Bonbon mit Whisky-Cola Geschmack in Erinnerung an das Underground oder ein Bonbon aus weißer Minze, das als Reminiszenz an die Ehrenfelder Edelweißpiraten gedacht ist.

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Nach vier Jahren schließt die „Rock’n’Roll” Bonbonmanufaktur ab dem 23. Dezember für immer.

Nach der Adventszeit aber schließt das „Rock’n’Roll” seine Türen dann für immer, was nicht nur Wolf Schiebel, sondern auch die Menschen in der Nachbarschaft bekümmert: „Viele Kunden sind traurig darüber, dass der Laden schließt und auch ich finde es sehr schade”, sagt der gebürtige Niedersachse, der dennoch optimistisch in die Zukunft blickt. Seinen Namen verdankt das „Rock’n’Roll” schließlich nicht nur der Tatsache, dass es gehackte „Rock Candy” und gerollte Bonbons gibt, sondern entspricht auch der Lebenseinstellung Schiebels, der zukünftig an der Ostsee weiterrocken wird.

Rock’n’Roll - Bonbonmanufaktur Ehrenfeld, Geisselstraße 4, geöffnet dienstags bis samstags von 11 bis 18 Uhr.