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Kommentar

Kölner Dom
Warum das Verbot der Straßenmalerei richtig, aber inkonsequent ist

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Lesezeit 2 Minuten
Ein Flaggenmaler am Dom

Ein Flaggenmaler am Dom

Die Flaggenmaler am Kölner Dom haben zu gleich mehreren Problemen geführt. Die geplante Verbotszone ist jedoch inkonsequent, meint unser Autor.

Kunst, über die sich bekanntlich stets streiten lässt, sollte respektiert werden. Die Stadt Köln hat diese bislang auch toleriert, selbst im öffentlichen Raum, vor allem auf der Domplatte. Doch die Straßenmaler, die mit ihrer individuellen Kunst über viele Jahre hinweg Passanten erfreut haben, sind inzwischen mehr und mehr von organisierten Flaggenmalern verdrängt worden.

Daher ist es richtig, dass die Stadtverwaltung diesen Auswüchsen nun entgegentritt. Was auf den ersten Blick nach harmloser Straßenkunst mit Friedensbotschaften aussieht, hat sich längst als Problem entpuppt. Bis zu sieben Flaggenmaler sind vor dem Dom auf einer Fläche von jeweils mehr als 60 Quadratmetern tätig. Gerade vor dem Hauptportal führt das zu Engstellen. Und wer versehentlich auf die bemalten Flächen tritt, muss mit aggressivem Verhalten der Maler rechnen.

Nicht nur das: Polizei und Ordnungsamt bestätigen Konflikte, es wurden bereits Strafanzeigen wegen Bedrohung, Beleidigung und Nötigung gestellt. Auch die Reinigungskräfte der AWB sind zur Zielscheibe jener Personen geworden, für die der künstlerische Aspekt im Sinne von Straßenkunst offenbar keine Rolle spielt. Es geht um das Erwirtschaften von Spenden, gar von der Bettel-Mafia ist die Rede.

Insofern ist es unverständlich, dass der Roncalliplatz auf Bestreben der Politik außerhalb der geplanten Verbotszone liegt. So wird das Problem nur verschoben: auf die Fläche zwischen Dom-Hotel und Römisch-Germanischem Museum.