Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Phänomen hat sich verstärkt“Kölner Dombaumeister verurteilt Fassaden-Kletterer

Lesezeit 2 Minuten
Die Kletteraktionen auf der Kathedrale hatte sich in der Nacht auf Sonntag abgespielt. Dombaumeister Peter Füssenich verurteilte die Aktion.

Die Kletteraktionen auf der Kathedrale hatte sich in der Nacht auf Sonntag abgespielt. Dombaumeister Peter Füssenich verurteilte die Aktion.

Immer mal wieder versuchen Fassaden-Kletterer, den Kölner Dom zu erklimmen. Die Risiken würden unterschätzt, sagt Dombaumeister Peter Füssenich.

Die waghalsige Kletteraktion von fünf jungen Franzosen und einer Belgierin hat der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich scharf verurteilt. „Diese Kletteraktionen dienen zum einen dem Adrenalin-Kick der jeweiligen Leute, zum anderen der Präsentation auf Social Media“, sagte Füssenich der Deutschen Presse-Agentur. „Dieses Phänomen hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt.“

Die Kletteraktionen auf der Kathedrale hatte sich in der Nacht auf Sonntag abgespielt. Der Sicherheitsdienst hatte Polizei um kurz vor 3 Uhr alarmiert. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Die private Kameraüberwachung hatte laut Mitteilung der Polizei mehrere Personen mit Stirnlampen im Dom registriert.

Den Kölner Dom zu erklimmen, ist enorm gefährlich, sagt Dombaumeister Peter Füssenich.

Den Kölner Dom zu erklimmen, ist enorm gefährlich, sagt Dombaumeister Peter Füssenich.

Dombaumeister Peter Füssenich: „Es ist sehr, sehr gefährlich, diese Bereiche des Doms zu erklettern“

Die Kletterer unterschätzten dabei die Risiken für sich selbst und andere. „Es ist sehr, sehr gefährlich, diese Bereiche des Doms zu erklettern“, sagte Füssenich. Dies gelte insbesondere, wenn mitgebrachte Gegenstände wie Drohnen und Kameras oder abgetretenes Steinmaterial herunterfielen.

Alles zum Thema Polizei Köln

Passanten seien dann in höchster Gefahr. Zudem könne die filigrane Fassade des Doms beschädigt werden. „Das ist also nicht nur keine gute Idee, ich muss das wirklich streng verurteilen.“ 

In der Nacht zum Sonntag hatte die Polizei die Gruppe auf ihrer heimlichen Klettertour am Dom gestoppt. Gegen die 18 bis 27 Jahre alten Kletterer wird nun wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt. Bei einem 27-Jährigen beschlagnahmten die Polizisten eine Kamera, ein Mobiltelefon und einen Dietrich.

Russen kletterten 2013 unbemerkt auf die Domspitzen

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Im Spätsommer 2013, also vor knapp zwölf Jahren, waren zwei Russen unbemerkt auf die Spitzen des Kölner Doms gelangt – und ließen sich für ihre waghalsige Kletterei in den sozialen Medienfeiern.

In Turnschuhen und T-Shirt waren die beiden Russen Vadim und Vitaly mit ihren Kameras heimlich und ungesichert bis auf die Spitze des Kölner Wahrzeichens in 157 Metern Höhe geklettert. Wie das Video in ihrem Blog damals zeigte, bot sich den beiden Kletterern ein atemberaubender Blick über das nächtliche Köln. (oke/dpa)