HochhäuserZehn Kölner Gebäude, die höher sind als 100 Meter
Köln – Diese Kölner Riesen sind nichts für Menschen mit Höhenangst. Dafür bieten die zehn Türme eine wunderbare Aussicht auf die Stadt. Sie sind zwar nicht höher als der Dom mit 157,38 Metern, aber diese zehn Kölner Hochhäuser knacken die 100-Meter-Marke:
Kölnturm, 149 Meter
Das höchste Bürogebäude in Köln ist der Kölnturm im Mediapark. Dort findet seit einigen Jahren jährlich ein Treppenlauf statt, bei dem die Läufer rund 700 Stufen hinaufspurten. Insgesamt hat der Turm 43 Stockwerke, auf deren Außenfassade Wolkenformationen und die Dächer der Altstadt samt Dom dargestellt sind. Entworfen hat das Hochhaus, das auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Gereon steht, der Pariser Stararchitekt Jean Nouvel, gemeinsam mit dem Essener Architekten Christian Kohl. Die im Dunkeln blinkende Lichtinstallation prägt nachts die Skyline der Stadt.
Colonia-Haus, 147 Meter
Der Axa-Wohnturm am Rheinufer in Riehl ist mit seinen 352 Wohnungen auf 45 Stockwerken seit 1973 das höchste Wohnhaus Deutschlands. An dem vom Kölner Architekten Henrik Busch entworfenen Hochhaus hat zwischenzeitlich schon der Zahn der Zeit genagt: 2010 begann die marode Fassade zu bröckeln, einige der Waschbetonplatten drohten herabzustürzen. Sie sollten durch eine Außenhaut aus Aluminium ersetzt werden, da das Haus aber seit 2015 denkmalgeschützt ist, liegt die Sanierung immer noch auf Eis.
Funkhaus am Raderberggürtel, 138 Meter
Noch steht der Turm im Stadtteil Marienburg. Allerdings steht der Koloss eben auch seit 2003 leer. Immer noch droht dem asbestbelasteten Gebäude, in dem früher die Deutsche Welle ansässig war, der Abriss. Eine Sprengung war geplant, doch aufgrund einer möglichen Belastung für die benachbarten Gebäude gab es bislang keine Genehmigung für das Vorhaben.
Uni-Center, 135 Meter
Noch ein Riese aus den 1970er Jahren ist das Uni-Center. Zuhause für rund 2.000 Kölner, Wohnheim des Studentenwerks, größtes und zweithöchstes Wohnhaus der Stadt – das Hochhaus an der Ecke von Luxemburger Straße und Universitätsstraße prägt das Stadtbild seit 1973. 968 Wohnungen gibt es in dem dreiflügeligen Turm sowie Parkdecks und Geschäfte, früher gab es hier sogar ein Kino. Im Herbst 1977 hatten Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) eine der Wohnungen gemietet, um die Entführung von Hanns Martin Schleyer vorzubereiten.
TÜV Rheinland, 114 Meter
Der TÜV-Turm in Poll ist ebenfalls 1973 gebaut worden. Anders als manch andere Kölner Türme ist der markante Bau im Rechtsrheinischen technisch aber auf dem neuesten Stand. Das Hochhaus wurde vor wenigen Jahren aufwendig saniert. Der mit 130 Metern höchste Baukran Deutschlands samt 60 Meter langem Auflieger half dabei, Fenster, Fassadenteile, Haustechnik, Aufzüge und Brandschutzanlage zu erneuern. Den Kölnern ist vor allem ein Rettungseinsatz im November 2016 im Gedächtnis geblieben: Damals waren zwei Arbeiter auf einer Arbeitsbühne in Schieflage geraten und drohten, aus 70 Metern Höhe abzustürzen.
Ringturm, 109 Meter
Auge in Auge mit dem Kölner Dom – in den oberen Stockwerken des Ringturms sehen sich die Anwohner dem Wahrzeichen direkt gegenüber. Im 26. Stock liegt das luxuriöse Penthouse, das die Familie Gerling früher selbst genutzt hat. Den siebenkantigen Turm hatte der Versicherungskonzern bauen lassen, bis 2011 blieb er im Besitz des Unternehmens. Seitdem sind die ehemaligen Büros zu 89 Wohnungen umgebaut worden. Der Name stammt von den Kölner Ringen, an denen das Gebäude liegt. Auffällig sind vor allem die Heptagon-Form sowie die mit Aluminium verkleidete Fassade.
Justizzentrum, 105 Meter
Seit Jahren sucht das Land NRW eine Ausweichmöglichkeit für das 23 Stockwerke hohe Kölner Justizzentrum. In dem asbestbelasteten Haus an der Luxemburger Straße sind seit 1981 Amts- und Landgericht untergebracht. Eine Sanierung wäre teuer und vor allem zeitaufwendig. Deshalb sollen die rund 1.200 Beschäftigten nach Möglichkeit umziehen. Einen neuen Standort gibt es allerdings bislang nicht.
LVR-Turm, 103 Meter
Von der rund 400 Quadratmeter großen Panorama-Plattform des LVR-Turms kann man bei gutem Wetter bis ins Siebengebirge und ins Bergische Land schauen. Viele Touristen nutzen den KölnTriangle, wie das Bürogebäude auch genannt wird, für einen Blick über die ganze Stadt. Dabei war der 2006 eröffnete Bau bei seiner Planung noch höchst umstritten: Weil ursprünglich weitere Hochhäuser am Deutzer Bahnhof geplant waren, führte die Unesco den Dom von 2004 bis 2006 auf der Liste der gefährdeten Welterbestätten. Denn die Türme auf Schäl Sick hätten die „visuelle Integrität des Doms und seine stadtprägende Wirkung“ gefährdet. Bisher ist der LVR-Turm allerdings der einzige Riese am Deutzer Bahnhof.
Herkules-Hochhaus, 102 Meter
Mit seiner leuchtenden, orange-blauen Fassade ist das 1972 fertiggestellte Herkules-Hochhaus in Neuehrenfeld zum Blickfang geworden. Die Verkleidung aus bunten, mit Emaille beschichteten Metallplatten hat dem Bau den Spitznamen „Papageienhaus" eingebracht. Einst hat der Kölner Verkehrsverein dem Wohnturm die „Saure Zitrone“ als besonders misslungenem Bau verliehen. Neben 427 Wohnungen beherbergt der Turm ein Schwimmbad sowie eine Sauna in der 31. Etage. Unter den Bewohnern, welche die zentrale Lage schätzen, sind traditionell viele Studenten.
Deutschlandfunk, 102 Meter
Bald könnte aus dem kleineren Nachbarn des Deutsche Welle Hochhauses ein einsamer Solitär werden. Wie stark das Haus des Deutschlandfunks (DLF) am Raderthalgürtel allerdings durch die geplanten Abrissarbeiten des nur 35 Meter entfernt stattfindenden Abrisses in Mitleidenschaft gezogen wird, ist noch unklar. Die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt fürchten eine Beeinträchtigung des Sendebetriebs und Schäden durch eine mögliche Sprengung.
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