Aufmerksame Zeugen hatten den Angriff beobachtet und zogen den Mann von den Gleisen, bevor eine S-Bahn am Hansaring einfuhr.
Kölner Hansaring40-Jähriger schlägt Mann ins Gleisbett – Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Bundespolizisten haben am Dienstagmittag einen Mann am Kölner Hansaring wegen versuchten Mordes festgenommen. Wie die Kölner Staatsanwaltschaft und Kölner Polizei am Dienstagabend mitteilten, soll der 40-Jährige gegen 12.30 Uhr einen 55-Jährigen an der S-Bahnhaltestelle unvermittelt mit einem Faustschlag ins Gleisbett gestoßen haben.
Hansaring in Köln: Polizeibekannter Mann schlägt 55-Jährigen ins Gleisbett
Danach spielten sich offenbar dramatische Szenen ab: „Noch bevor die einfahrende S-Bahn eine Notbremsung einleiten konnte, zogen aufmerksame Zeugen den Verletzten aus dem Gleisbett“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Der 55-Jährige trug eine Nasenbeinfraktur von dem Faustschlag und dem Sturz ins Gleisbett davon. Aus eigener Kraft, so die Staatsanwaltschaft, hätte der Mann es nicht aus dem Gleisbett herausgeschafft.
Der 40-Jährige flüchtete im Anschluss, wurde von Bundespolizisten aber kurz darauf in der Nähe festgenommen. Der Tatverdächtige ohne festen Wohnsitz gilt als polizeibekannt. Er war in der Vergangenheit aber noch nicht wegen Gewaltdelikten verurteilt worden. Eine Kölner Mordkommission ermittelt in dem Fall.
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Opfer und Tatverdächtiger sollen sich nicht gekannt haben
„Erste Ermittlungen ergaben, dass sich das Opfer und der Tatverdächtige nicht gekannt haben“, wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mitteilte. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat ein psychiatrisches Gutachten über den mutmaßlichen Schubser in Auftrag gegeben.
Der Tatverdächtige schweigt zu dem Geschehen, das von einer Überwachungskamera am Bahnsteig aufgezeichnet wurde. Laut Staatsanwaltschaft sind die Hintergründe für den Angriff noch unklar.
Gegen den Tatverdächtigen ist laut Bremer unterdessen Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung ergangen, er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. (mab/hma)