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Viele prominente UnterstützerKölner Kirche Groß St. Martin soll wieder eine Vorhalle bekommen

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Zu sehen ist die Kirche Groß St. Martin in Köln. in der Seitenansicht.

Die Kirche Groß St. Martin in der Kölner Altstadt.

Bis 1943 hatte Groß St. Martin eine Vorhalle. Der Förderverein Romanische Kirchen Köln bemüht sich schon lange darum, eine neu zu schaffen.

Der Bau der seit langem geplanten Vorhalle für die Kirche Groß St. Martin könnte schon bald beginnen. Davon geht Helmut Haumann aus, Vorsitzender des Vereins „Freunde und Förderer Groß St. Martin“. Mit dem Erzbistum Köln, dem die Basilika gehört, stehe man in gutem Austausch über die Finanzierung, sagte er am Dienstag. „Unmittelbar nach Karneval“ gebe es das „finale Gespräch“, dem der Baubeginn folgen könne.

Der Verein hatte sich Ende November 2024 gegründet, nachdem das Bauprojekt gescheitert zu sein schien. Das Erzbistum hatte mitgeteilt, es ziehe sich aus dem Vorhaben zurück, weil Schäden an der Natursteinfassade der Kirche und „Sturmschäden an exponierten Dächern“ festgestellt worden seien. Das mache „konservatorische Maßnahmen an dem stadtbildprägenden Sakralbau“ nötig; die Arbeiten würden sich voraussichtlich über mehrere Jahre hinziehen und einen „höheren Millionenbetrag“ kosten.

Viele sehen Notwendigkeit einer Vorhalle

Das Erzbistum werde den „notwendigen finanziellen und personellen Einsatz in den kommenden Jahren auf die dringend anstehenden Instandsetzungsarbeiten konzentrieren“. Damit war die Zusage einer Mitfinanzierung der Vorhalle, für die der Förderverein als Eigenbeteiligung 600.000 Euro bereitgestellt hatte, vom Tisch.

Nun ist also wieder Bewegung in die Sache gekommen – dank großer Unterstützung. Von den über 100 Mitgliedern des Vereins nannte Haumann zum Beispiel die ehemaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma und Jürgen Roters als stellvertretende Vorsitzende, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Architekten Kaspar Kraemer und Hans Peter Kottmair, Stadtdechant Robert Kleine und Dominik Meiering, leitender Pfarrer der Innenstadt-Gemeinden.

Sein Ziel, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Vorhalle zu schärfen, habe der Verein erreicht, sagte Haumann. Die Halle sei der „letzte Baustein beim Wiederaufbau der zwölf großen romanischen Kirchen nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg“.

Baugenehmigung liegt vor

Bis 1943 hatte Groß St. Martin eine Vorhalle. Der Förderverein Romanische Kirchen Köln bemüht sich seit 17 Jahren darum, eine neu zu schaffen. In einem 2017 ausgelobten Architektenwettbewerb wurde der Entwurf des Bergisch Gladbacher Büros Duda als bester ausgewählt.

Die Baugenehmigung liege vor, ebenso das Ergebnis der Ausschreibung aller Gewerke, sagte Haumann. Die Kosten könnten „gesichert“ mit 1,85 Millionen Euro beziffert werden. „Das ist ein eine überschaubare Summe“, sagte Roters, der am Pressegespräch in der Kirche teilnahm. Wenn man sich den Entwurf des Baukörpers, der sich der Gestalt der Westfassade angleicht, anschaue, müsse man sagen: „tolle Architektur“.

Jürgen Roters (links) und Helmut Haumann stehen vor einem geschlossenen Tor. Haumann zeigt in die Ferne.

Jürgen Roters (links) und Helmut Haumann.

Weil das Hauptportal, durch den Wind und Regen hereinkommen können, fast immer geschlossen ist, muss man die Kirche durch den südlichen Seiteneingang betreten. So gerät man sehr nah an den für die Liturgie genutzten Vierungsbereich mit dem Zelebrationsaltar und stört unter Umständen die Gläubigen.

Die geplante Vorhalle charakterisierte Haumann als „Schwellenraum“, der zwischen dem profanen Außenraum und dem Sakralraum vermitteln könne. Zugleich diene er als Windfang und Informationsort. Eine Glastür ermögliche den Einblick in die Kirche auch zu den Zeiten, in denen man sie nicht betreten kann.

Mit dem Förderverein Romanische Kirchen Köln, den man mit der Gründung keinesfalls habe „provozieren“ wollen, arbeite der neue Verein eng zusammen, betonte Haumann. Da nun viele erkannt hätten, dass „etwas getan werden muss“, hoffe der Verein auf finanzielle Unterstützung des Projekts.